Der Klassiker zwischen England und Deutschland (3:3) im Fußballtempel von Wembley brachte auf englischer Seite für Harry Kane (29) die Einstellung des Rekords von 4 Toren in 4 aufeinanderfolgenden Spielen gegen Deutschland (Fussballdaten.de berichtete). Das war vor Englands Kapitän nur dem Ungarn Imre Schlosser († 1959) geglückt. Doch auch die DFB-Elf setzte Meilensteine. Stand der Daten: 26. September 2022.
Montag, 26.09.2022
„Musiala & Havertz machen WM-Lust“, so feierte BILD am Dienstag das Remis. Kai Havertz (23) vom Londoner Lokalmatador FC Chelsea verdiente sich mit 2 Toren bei dem Boulevardblatt die Note 2, ebenso wie der in den englischen Junioren-Nationalmannschaften ausgebildete Jamal Musiala (19) vom FC Bayern München und Torhüter Marc-André ter Stegen (30) vom FC Barcelona.
Havertz egalisierte eine 26 Jahre alte Bestmarke. Erinnern Sie sich noch an den 30. Juni 1996, als Berti Vogts auf seine Frau hörte? Im EM-Finale gegen Tschechien stand es in Wembley nach 69 Minuten 0:1 aus deutscher Sicht. Ehefrau Monika hatte Vogts während des Turniers empfohlen, doch mal Oliver Bierhoff zu bringen. Das tat Vogts nun und nahm für den Italien-Stürmer Mehmet Scholl vom Platz. 4 Minuten nach der Einwechslung egalisierte Bierhoff per Kopf Tschechiens Führung vom damals für Borussia Dortmund spielenden Patrik Berger (Foulelfmeter). In der Verlängerung schrieb er mit dem 2:1 und dem ersten „Golden Goal“ zum EM-Titel ein Stück Fußball-Geschichte.
Nun hat Havertz als erst zweiter deutscher Spieler in Wembley zwei Mal getroffen (67./ 87.)
Ein anderes Wembley-Erlebnis hatte der deutsche Premier-League-Profi Ilkay Gündogan (31). Der Mittelfeldspieler vom englischen Meister Manchester City traf nach 52 Minuten vom Elfmeterpunkt zum 0:1 für Deutschland.
Gündogan hatte auch auf Vereinsebene auf dem heiligen Rasen von Wembley einen Elfmeter verwandel. Am 25. Mai 2013 traf er im rein deutschen Champions-League-Finale für den BVB gegen den FC Bayern zum zwischenzeitlichen 1:1 (Endstand: 1:2).
Für Verein und Nationalmannschaft in Wembley zu treffen, das gelang aus Deutschland vor Gündogan nur Weltmeister Per Mertesacker. Der inzwischen 37-Jährige köpfte für den FC Arsenal im FA-Cup-Halbfinale 2014 gegen Wigan Athletic und am 30. Mai 2015 beim 4:0-Finalerfolg im gleichen Wettbewerb gegen Aston Villa für die „Gunners“ ein. Am 19. November 2013 entschied „Merte“ mit einem seiner nur 4 Länderspiel-Tore beim 1:0 in Wembley den Klassiker.
Früher hast du die Spieler ganz anders anscheißen können.
— Robert Schwan, langjähriger Manager von Franz Anton Beckenbauer.