Bei seiner langersehnten Rückkehr in den Kreis der Fußball-Nationalmannschaft rollte Serge Gnabry seinen silbernen Rollkoffer beschwingt ins DFB-Quartier. Der 29-Jährige brennt darauf, nach viel Verletzungspech und der verpassten Heim-EM nach einem guten Saisonstart beim FC Bayern München auch wieder im Nationaltrikot anzugreifen. Er freue sich, «wieder für Deutschland spielen zu dürfen, nachdem ich lange weg war», äußerte Gnabry, der in seinen besten Zeiten im DFB-Angriff gesetzt war.
Freitag, 11.10.2024
Der Comeback-Zeitpunkt scheint ideal, nachdem für die anstehenden Nations-League-Spiele wertvolle Offensivkräfte wie Jamal Musiala, Kai Havertz und auch Niclas Füllkrug verletzt fehlen. Bundestrainer Julian Nagelsmann ist darum froh, in den Nations-League-Spielen am Freitag (20.45 Uhr/RTL) in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage darauf in Gnabrys Heimat München gegen die Niederlande neben mehreren Offensiv-Neulingen im Kader über eine Option mit deutlich mehr internationaler Erfahrung verfügen zu können. «Wir freuen uns, auf seine Qualitäten zurückzugreifen», sagte der Bundestrainer.
Letztes Länderspiel im November 2023
Vor elf Monaten trug Gnabry beim 0:2 in Wien gegen Österreich zuletzt das DFB-Trikot. Nun ist er zurück. «Serge hat es nach einem sehr schweren Jahr mit unglaublich vielen Verletzungen geschafft, sich jetzt zu stabilisieren, was seine körperliche Verfassung angeht, aber auch seine Leistungsfähigkeit. Er hat viele gute Spiele gemacht in der Vorbereitung, in der Bundesliga und auch jetzt in der Champions League», sagte Nagelsmann.
Ein Blick auf die aktuelle Kaderliste genügt, um Gnabrys Wert einzuordnen. 22 Tore hat er in 45 Länderspielen erzielt, eine beachtliche Quote. Erst recht beim Blick auf die weiteren Offensivkräfte. Länderspieltore können neben Gnabry nur noch der Leverkusener Florian Wirtz (4) und der Stuttgarter Deniz Undav (1) vorweisen. Ansonsten: Fehlanzeige!
«Diese Saison fühle ich mich gut. Ich hatte länger Pause, meinem Körper geht's jetzt gut», berichtete Gnabry in der vergangenen Woche, als er auch noch einmal auf die Leidenszeit zurückblickte. «Es gibt wenig Schlimmeres, als so ein Event wie die EM im eigenen Land zu verpassen. Das war extrem bitter, aber irgendwann muss man es auch abhaken.» Der Blick geht nur nach vorne, auf das DFB-Comeback, erst in Zenica und dann daheim in München.