Das stolze Italien lässt sich vom Ende seiner Weltrekordserie nicht unterkriegen. «Die Champions bleiben wir», schrieb die Sporttageszeitung «Gazzetta dello Sport» nach zuvor 37 Partien ohne Niederlage.
Kurz nach dem 1:2 des Fußball-Europameisters im Nations-League-Halbfinale gegen Spanien lag Angreifer Federico Chiesa zwar erschöpft und voller Enttäuschung auf dem Rasen in Mailand, am Tag darauf überwog jedoch der Trotz.
Lob von Schweinsteiger
Das Finale am Sonntag bestreiten nun die Spanier, die auch Frankreich oder Belgien aus dem Weg räumen wollen. Der Weltmeister und der Weltranglistenerste duellieren sich im zweiten Halbfinale. «Wir haben sehr gut gespielt, aber wir müssen jetzt an das Finale denken», sagte Spaniens Trainer Luis Enrique. Und der 51-Jährige darf optimistisch sein: Was Passsicherheit, hohes Pressing und Ballbesitzfußball angeht, macht seiner Mannschaft in Europa aktuell kaum jemand was vor.
Deutschlands Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger verneigte sich nach dem teils hochklassigen Halbfinale in San Siro vor beiden Teams. «Sehr hohe Spielintelligenz, sehr hohe technische Qualität und taktische Raffinessen - die zwei besten Mannschaften Europas aktuell», schrieb der 37-Jährige auf Twitter.
Siegtor durch Torres
Entschieden war die Partie aber trotzdem schon vor der Pause. Wegen eines Ellbogeneinsatzes gegen Sergio Busquets hatte Italiens Kapitän Leonardo Bonucci (42. Minute) Gelb-Rot gesehen. Kurz darauf erzielte Ferran Torres (45.+2) das 2:0.
Der 21-Jährige von Manchester City ist der Mister Nations League der Iberer. In seinen bislang sieben Einsätzen in dem noch immer jungen Wettbewerb traf der Angreifer sechsmal. Seine beiden Tore in Italien erzielte er nun nach dem jeweils gleichen Muster: Von links flankte Mikel Oyarzabal ins Zentrum, wo Torres zunächst elegant per Innenrist (17.) und schließlich per Kopf verwertete. Anschließend war Italien erledigt, auch wenn dem eingewechselten Lorenzo Pellegrini (83.) wenige Minuten vor dem Abpfiff noch der Anschlusstreffer gelang.
«So schaut also die Bestie Niederlage aus. Wir konnten uns fast nicht mehr dran erinnern, wie sie aussieht», hieß es in der «Gazzetta dello Sport». Die Spieler nahmen das Ende ihrer Erfolgsserie gefasst zur Kenntnis. Man werde «nicht stehen bleiben», sondern «wieder gewinnen und weitere Trophäen nach Hause holen», versprach Offensivmann Chiesa.
Um den nächsten Titel spielen jetzt aber erst mal die Spanier, die den ersten großen Pokal seit dem EM-Gewinn 2012 holen könnten.
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(dpa)
Es gibt heutzutage sehr gute Kontrollmöglichkeiten, zum Beispiel die Pulsuhr. Höchstens es ist einer so clever und findet einen Studenten, der für ihn läuft.
— Bundestrainer Joachim Löw über individuelles Training.