Luka Modric, seit Samstag 38 Jahre alt, führte Kroatien in der EM-Qualifikationsgruppe D als Kapitän erst zum 5:0 (3:0)-Heimerfolg gegen Lettland und dann am frühen Montagabend zum 1:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen Armenien in Jerewan.
„Der Kapitän feiert bei der Arbeit“, schrieb die kroatische Sportzeitung Sportske Novosti (SN) am vergangenen Samstag zum 38. Geburtstag des Fußball-Idols, „Luka Modric ist in seinen späten Fußballjahren ein sehr lockerer Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft und denkt überhaupt nicht an das Ende seiner Spielerkarriere.“
Vor dem Spiel gegen Lettland in Rijeka hatte Modric seine ungewohnte Bank-Rolle bei Real Madrid thematisiert. „Niemand ist glücklich, wenn er nicht spielt“, sagte der Ballon d’Or-Gewinner von 2018 dem Sender ESPN, „aber ich werde hart arbeiten, um meinen Platz zurück zu erobern.“
Luka Modric ist mit 168 Einsätzen längst Rekord-Nationalspieler Kroatiens. Er löste den legendären Darijo Srna (41 / 134 Spiele) im März 2021 beim 1:0 gegen Zypern in Rijeka (WM-Qualifikation) ab.
Nun überholte er in Jerewan in der UEFA-Rangliste Weltmeister Iker Casillas aus Spanien. Nur Italiens Torwart-Idol Gianluigi Buffon (176 Einsätze) und Modrics frühere Mitspieler bei Real Madrid, Sergio Ramos (Spanien / 180) und Cristiano Ronaldo für Portugal (201), liegen bei den am häufigsten eingesetzten UEFA-Spielern noch vor ihm.
Als der „Strippenzieher“, wie uefa.com den zentralen Mittelfeldspieler nannte, am 1. März 2006 in Basel gegen Argentinien (3:2) sein Debüt für die „Feurigen“ gab, war in Deutschland noch keine „Sommermärchen“-Stimmung zu spüren. Seitdem prägte Modric eine Ära in Kroatien.
Der Taktgeber des kroatischen Spiels steht für eine unglaubliche Kontinuität. Er erreichte mit dem Team 2-mal in Folge bei einer WM (2018 / 2022) die letzten Vier (Vize-Weltmeister / Rang 3) sowie 2023 das Finale in der UEFA Nations League.
Modric führt Kroatien bereits seit 2016 und einem 1:1 in Budapest gegen Ungarn als Teamkapitän an.
Man gilt als graue Maus, aber drei Tore machen einen Tiger draus.
— Mehmet Scholl, Bayern München, nach einem 6:0 mit drei eigenen Toren.