Als Hoffnungsträger war er erst im Frühjahr geholt worden - wenige Monate später steht der einstige Dortmund-Star Otto Addo als Nationaltrainer Ghanas wohl schon wieder vor dem Aus. 1:2 verlor sein Team am Montag gegen Niger, die Qualifikation für den Ende 2025 beginnenden Afrika-Cup ist damit futsch. Und Addo seinen Job möglicherweise bald wieder los.
Ghana
•Fifa-Weltrangliste: 73•Stand:
Sechs Spiele, drei Punkte, so lautet die niederschmetternde Bilanz in der Quali-Gruppe F, die Ghana als Letzter hinter Angola, Sudan und Niger abschloss. Eine Videoaufnahme zeigt, wie Addo am Montag nach der Pressekonferenz im Anschluss an die peinliche Niederlage gegen Niger hektisch mit einem Journalisten diskutiert. Der hatte ihm zuvor vorgeworfen, eher ein Scout als ein guter Trainer zu sein. Die Nerven liegen blank bei den Black Stars.
Der in Hamburg geborene Addo war bereits im Jahr 2022 interimsweise als Nationaltrainer Ghanas tätig, auch bei der WM in Katar trainierte er die Auswahl des Herkunftslandes seines Vaters. Für Borussia Dortmund, wo Addo von 1999 bis 2005 als Profi spielte, arbeitete er zudem als Talentscout - bevor er im März dieses Jahres erneut zum ghanaischen Verband zurückkehrte.
Ob er seiner Aufgabe dort nach der missglückten Qualifikationsrunde weiterhin nachgehen darf, erscheint aber offener denn je. Im März beginnt für Ghana die WM-Qualifikation. Addo, der 2002 mit Dortmund deutscher Meister wurde, hat als Nationalcoach einen Vertrag bis Ende 2026. Diese Vereinbarung aber könnte von der Realität schon bald überholt sein.
(sid)
Der Abstieg trifft sicher eine Mannschaft, die noch gar nicht damit rechnet.
— Friedel Rausch, kurz bevor er mit dem 1. FC Nürnberg absteigen musste