150 Jahre Fußball in Schottland – und was konnte zum Jubiläum besser passen als „We call it a Klassiker“ mit Schottland gegen England (1:3) am späten Dienstagabend im Hampden Park in Glasgow? Die „Three Lions“ und Bayern-Star Harry Kane (30) setzten im britischen Derby einige Meilensteine.
Jude Bellingham
Real Madrid•Mittelfeld•England
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Primera División
„Wir hatten in der ersten Hälfte keine Antworten und waren nur Zuschauer“, gestand Schottland-Idol Willie Miller (68) bei BBC Sport. Die Show im 116. Duell zwischen Schottland und England – 1985 gab es zuletzt einen Heimsieg (1:0) für die „Bravehearts“ – machten die Engländer. Sie konnten 49 Spiele gegen den britischen Erzrivalen gewinnen, 41-mal triumphierte Schottland, zuletzt allerdings schon am 17. November 1999 in Wembley (1:0).
Überragend in Hampden: Jude Bellingham. Der ehemalige Dortmunder, jetzt bei Real Madrid, wurde zum ersten englischen Spieler seit HSV-Idol Kevin Keegan im Jahr 1979, dem in einem Spiel gegen Schottland wieder ein Tor und eine Tor-Vorlage gelangen.
Bellingham legte das 3:1 von Harry Kane (81. / 59. Länderspiel-Treffer) vor und traf selbst nach 35 Minuten zum 0:2.
„Unwirkliches Talent“
„Seine Leistungen sind außergewöhnlich und er muss uns nichts mehr beweisen, er ist ein exzellenter Spieler“, lobte ihn England-Coach Gareth Southgate anschließend. Phil Foden, Torschütze für England zum 1:0: „Er ist ein unwirkliches Talent.“ Bellingham sagte nach dem Spiel bei Channel 4: „Solche großen Siege helfen, die Kameradschaft im Team zu verbessern.“
600 Siege
England gegen Schottland – Seit November 1999 und dem Playoff zur EURO 2000 in Glasgow (2:0) hatte es keinen mehrfachen Torschützen mehr in Hampden für den Weltmeister von 1966 gegeben. Damals traf Manchester Uniteds Klublegende Paul Scholes zwei Mal.
Mit dem 3:1 von Harry Kane stand fest: England würde zum 600. Mal in seiner Länderspiel-Geschichte einen Sieg einfahren.
Mehr Spiele konnte kein anderes europäisches Nationalteam gewinnen.
Zum Vergleich: Deutschland hat in 1.004 Spielen 579 Siege einfahren können.
Klinsmanns eiliger Rückzug wird das ohnehin strapazierte Verhältnis zwischen Berlinerinnen und Schwaben auch nicht verbessern.
— Fabian Scheler, DIE ZEIT Online.