Österreich gegen Deutschland, der Klassiker am Dienstagabend in Wien. Die Kronen-Zeitung blickte bereits vor dem Wochenende zurück. Am 29. Oktober 1986 gelang dem ÖFB-Team zur Eröffnung des renovierten, seitdem komplett überdachten Praterstadions (nach 1992 Ernst Happel-Stadion) ein 4:1-Erfolg gegen die deutsche Mannschaft. Es war Österreichs höchster Sieg gegen Deutschland nach 1945.
Paolo Rossi
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Zweimaliger Torschütze damals: Anton „Toni“ Polster (heute 59) von Austria Wien, später Publikumsliebling in der Bundesliga beim 1. FC Köln. Wie es sich in Wien seit Johann „Hans“ Krankl und Herbert Prohaska gehört, teilen sich Rapid und Austria die Deutungshoheit. Die übrigen Tore gegen Deutschland erzielte Reinhard Kienast („Das Weinbergschneckerl“ / Max Merkel in BILD) vom SK Rapid.
Das ist lange her! Tor-Held Polster hat dieser Tage ein Problem. Ihm „fehlen“ Länderspiele.
Der Wiener ist mit 44 Toren aus 95 Länderspielen bis heute Österreichs Top-Torschütze. Doch der ehemalige FC- und Gladbach-Profi beklagt, dass ihm 3 Länderspiele – und 3 Tore fehlen, da die betreffenden Partien als „inoffiziell“ gewertet wurden.
Das berichtet die Tageszeitung Österreich (oe24).
Polster hat einen Anwalt eingeschaltet, um dagegen vorzugehen. Gegenüber der Agentur APA bestätigte er seinen Schritt und nannte das Fehlen seiner Tore „eine riesengroße Ungerechtigkeit“.
War es bei Polster die „inoffizielle Wertung“, so verloren andere Fußballstars Länderspiele durch Affären oder Disziplinlosigkeit.
Wie der große Paolo Rossi († 2020). Der Weltmeister von 1982 war in einen Spiel-Manipulationsskandal des italienischen Fußballs verstrickt und wurde vom nationalen Fußballverband 1979 für 3 Jahre gesperrt. Kurz vor dem WM-Turnier in Spanien wurde seine Sperre reduziert. Nationaltrainer Enzo Bearzot († 2010) nahm den Stürmer von Juventus Turin doch noch mit.
Nicolas Anelka war ein Enfant terrible des französischen Fußballs – und wohl auch ein Rädelsführer der legendären Spieler-Meuterei gegen Nationaltrainer Raymond Domenech bei der WM 2010 in Südafrika.
Und dann natürlich er: Luis Suarez (36 / „Das Böse an sich“). Der WM-Vierte von 2010 aus Uruguay biss bei der WM 2014 in Brasilien im Vorrundenfinale (1:0) den Italiener Giorgio Chiellini in den Oberarm („Italiener al Dente“).
Lieber fünf Jahre Gefängnis als Trainer von Eintracht Frankfurt sein.
— Günter Brocker