Das war’s! Der 76-fache argentinische Nationalspieler Carlos Tevez hat am Samstag sein Karriere-Ende bekannt gegeben. „El Apache“, wie der 38 Jahre alte Angreifer von Boca Juniors auch genannt wird, begründete seinen Rücktritt vom Profifußballmit dem Verlust seines „größten Fans“, seines Stiefvaters.
Argentinien
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„Ich höre mit dem Fußball auf, weil ich meinen größten Fan verloren habe“, sagte Carlos Tevez im argentinischen Fernsehen, bei America TV. Sein Stiefvater starb 2021 an den Folgen einer Corona-Infektion.
Tevez gehört zu den profiliertesten, aber auch kontroverstesten Spielern der letzten 20 Jahre. Seine Karriere in Europa begann im August 2006 mit einem Skandal. Tevez‘ neuer Klub West Ham United hatte sowohl für ihn als auch für seinen argentinischen Nationalmannschaftskollegen Javier Mascherano keine Ablöse an die Vermarktungsagentur MSI, die die Rechte an den beiden Spielern hielt, bezahlt. Der Londoner Klub hatte lediglich deren Gehalt übernommen. Dieser illegale Verstoß – Dritte dürfen bei Transfers nicht mit kassieren – war von der Premier League im April 2007 mit einem Bußgeld in Höhe von umgerechnet 6 Mio. Euro belegt worden.
2009 verärgerte Tevez das „rote“ Manchester durch seinen Wechsel zum Stadt- und Erzrivalen Manchester City. Dort leistete sich Tevez im September 2011 den vielleicht größten Aussetzer. Im Champions-League-Spiel beim FC Bayern München (0:2) verweigerte der Argentinier seine Einwechslung und trat in den Streik. City suspendierte Tevez, der die von Coach Roberto Mancini eingeforderte Entschuldigung verweigerte und bis März 2012 (!) kein Premier-League-Spiel mehr machte.
Der Wechsel zu Shanghai Shenhua machte Tevez 2017 zum am besten verdienenden Fußballer der Welt. Kolportierte 40 Mio. Euro Jahresgehalt soll der in der Hochhaus-Siedlung „Fuerte Apache“ (daher sein Spitzname „El Apache“) im Großraum Buenos Aires aufgewachsene Stürmer in der Chinese Super League verdient haben. Damit übertrumpfte er seinen argentinischen Landsmann Lionel Messi (34) und den Portugiesen Cristiano Ronaldo (37). Adios, El Apache!
Wer mir glaubt, ist selber schuld.
— Paul Breitner