WM-Streit: DFB-Boss Koch bekräftigt Ablehnung der FIFA-Pläne

von Jean-Pascal Ostermeier | sid12:53 Uhr | 03.10.2021
DFB-Interimspräsident Rainer Koch
Foto: SID

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seine Ablehnung der Pläne einer möglichen Verkürzung des WM-Zyklus auf zwei Jahre nach Gesprächen mit der FIFA nochmals bekräftigt. Der Vorschlag sei "nicht gut für die Zukunft des Fußballs, deshalb lasst uns weiter über Verbesserungen des Spielkalenders diskutieren, aber lasst uns die Idee einer Weltmeisterschaft alle zwei Jahre nicht weiterverfolgen", sagte DFB-Interimspräsident Rainer Koch dem kicker.

"Solidarität bedeutet in Bezug auf den Spielkalender eine gemeinsame und nicht nur eine mehrheitliche Zustimmung, Solidarität bedeutet Konsens unter uns allen", sagte Koch, nachdem er am Donnerstag an einem "Online-Gipfel" des Weltverbandes mit FIFA-Präsident Gianni Infantino, den Mitgliedsverbänden und anderen Interessengruppen teilgenommen hatte.

Bereits zuvor hatte sich deutliche Kritik von mehreren Seiten an den Plänen der FIFA geregt. Der DFB schloss sich der Haltung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) an, UEFA-Präsident Aleksander Ceferin drohte sogar mit Boykott. Auch der südamerikanische Verband CONMEBOL ist gegen die Idee.

Die europäische Position sei "geschlossen und klar: Ein so gravierendes und auf vielen Ebenen relevantes Vorhaben wie eine Reform des internationalen Spielkalenders kann nicht ohne Beachtung der Interessen der UEFA und ihrer Mitgliedsverbände erfolgen", heißt es in einer DFB-Stellungnahme, aus der der kicker zitiert. Koch habe "sehr klar darauf hingewiesen, dass eine so fundamentale Änderung des weltweiten Spielkalenders nicht einfach nur mit Mehrheit beschlossen werden kann und darf".

Die FIFA-Pläne seien "schlecht für die Spieler und Spielerinnen, schlecht für die große Mehrheit der Vereine und extrem schlecht für die so sehr gewünschte Entwicklung des Frauenfußballs zum Besseren", sagte Koch, der auch Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee ist. Er wolle "darauf hinweisen, dass wir alles tun sollten, um einen Graben zwischen Europa und anderen Verbänden und Konföderationen zu vermeiden".

(sid)



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