DFB-Team

WM-Qualifikationsgruppe J – die deutschen Gegner im Überblick

von Laurenz Jochheim14:40 Uhr | 08.12.2020
Deutschlands Torhüter Manuel Neuer kann das Tor zum 0:1 von Spaniens Morata (nicht im Bild) nicht verhindern. Foto: Daniel Gonzales Acuna/dpa
Foto: Daniel Gonzales Acuna

Am gestrigen Montag wurden in Zürich die Qualifikations-Gruppen für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgelost. Die 55 Mitgliederverbände der UEFA wurden hierbei auf zehn Gruppen aufgeteilt. Insgesamt werden hieraus 13 Plätze für die WM vergeben. Deutschland lag in Lostopf eins und wurde somit als erstes Team in Gruppe J gelost. Bundestrainer Joachim Löw bezeichnet die Gruppe als „interessant“, sieht seine Mannschaft dennoch als „klaren Favorit“ in der Gruppe. Die deutsche Gruppe im Steckbrief:

Deutschland

Fifa-Weltrangliste: 11Stand:


Deutschland

Der Selbsternennung zum „klaren Favorit“ der Gruppe J dürften wohl nur die wenigsten Leute widersprechen. Auch ein Blick auf die Bilanz des DFB-Teams in der WM-Qualifikation untermauert dies eindrucksvoll: Nur zwei Niederlagen bei 94 Spielen. Hinzu kommt die „perfekte“ Qualifikation für die WM 2018, bei der es in zehn Spielen zehn Siege gab. Seit der verkorksten WM 2018 läuft es jedoch alles anderes als rund für die DFB-Auswahl, weswegen abzuwarten bleibt, welches Gesicht die Mannschaft präsentieren wird.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 14 WM-Teilnahmen: 19 (außer 1930 und 1950) Beste Platzierungen WM: jeweils 4-Mal Erster, Zweiter und Dritter Trainer: Joachim Löw, seit 2006 im Amt Wertvollster Spieler: Serge Gnabry (90 Millionen Euro *jeweils laut „transfermarkt.de“, Bayern München) Ewige Siegbilanz: 562 Siege – 199 Unentschieden – 208 Niederlagen (969 Spiele)


Rumänien

Die erfolgreichste Zeit der rumänischen Nationalmannschaft lag wohl in den 1990ern. Dort konnte man sich für alle drei Endrunden qualifizieren und kam sogar immer mindestens bis ins Achtelfinale. Die WM 1998 in Frankreich war jedoch auch die letzte WM mit rumänischer Beteiligung, seitdem scheiterte man stets in der Qualifikation. Löw sieht die Rumänen dennoch als einen der stärksten Gegner der Gruppe, die letzte Begegnung der beiden Länder fand im September 2007 statt (3:1 für Deutschland). Dass Deutschland sich dennoch immer schwer gegen Rumänien getan hat, zeigen die zwei Siege aus den letzten sieben Aufeinandertreffen der Beiden.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 44 WM-Teilnahmen: 7 (1930, 1934, 1938, 1970, 1990, 1994, 1998) Beste Platzierungen WM: Viertelfinale (1994) Trainer: Mirel Radoi Wertvollster Spieler: Razvan Marin (10 Millionen Euro, Cagliari Calcio) Ewige Bilanz gegen Deutschland: 2 Siege – 3 Unentschieden – 8 Niederlagen (13 Spiele)


Island

So richtig auf dem Radar im internationalen Fußball befinden sich die Isländer wohl erst seit der Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Dort qualifizierte sich Island zum ersten Mal für eine Endrunde und drang gleich sogar bis in Viertelfinale vor. Zwei Jahre später konnten die Vikinger sich auch erstmals für eine WM-Endrunde qualifizieren. Neben dem überraschenden sportlichen Erfolg begeisterte die Mannschaft vor allem jedoch aufgrund ihrer Stimmung auf den Rängen. Neben Rumänien sieht Bundestrainer Löw Island als einen der stärksten Gruppengegner.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 46 WM-Teilnahmen: 1 (2018) Beste Platzierungen WM: Gruppenphase (2018) Trainer: zuletzt Erik Hamren (Rücktritt im November) Wertvollster Spieler: Gylfi Sigurdsson (18 Millionen Euro, FC Everton) Ewige Bilanz gegen Deutschland: 0 Siege – 1 Unentschieden – 3 Niederlagen (1:11 Tore)


Nordmazedonien

Bis 1991 war Nordmazedonien noch Teil der jugoslawischen Nationalmannschaft, 1994 trat der Verband auch der UEFA sowie FIFA bei. Das erste Pflichtspiel bestritt Nordmazedonien in der EM-Qualifikation 1994 gegen Europameister Dänemark (1:1). Bisweilen konnte sich Nordmazedonien noch nie für eine WM-Endrunde qualifizieren. Für die EM 2021 konnten sie sich jedoch über den Umweg der Nations League qualifizieren, nachdem man zunächst Gruppensieger in der Nations League wurde und dann in den Play-Offs gegen Kosovo und Georgien gewann.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 129 WM-Teilnahmen:Beste Platzierungen WM:Trainer: Igor Angelovski Wertvollster Spieler: Eljif Elmas (18 Millionen Euro, SSC Neapel) Ewige Bilanz gegen Deutschland:


Armenien

Die Armenier wollen sich zum ersten Mal für eine Endrunde qualifizieren, weder für eine Europa- noch für eine Weltmeisterschaft gelang ihnen das seit der Verbandsgründung 1992. Bereits zur WM 1998 befand sich Deutschland in einer Qualifikations-Gruppe mit Armenien. Beide Spiele konnte Deutschland klar für sich entscheiden (5:1 und 4:0). Deutschland belegte letztendlich Platz eins, Armenien musste sich mit Platz vier begnügen. Angeführt von Kapitän Henrikh Mkhitaryan und Hoffenheim-Stürmer Sargis Adamyan werden die Armenier sich von diesen Statistiken jedoch nicht entmutigen lassen.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 99 WM-Teilnahmen:Beste Platzierung WM:Trainer: Joaquin Caparros Wertvollster Spieler: Henrikh Mkhitaryan (20 Millionen Euro, AS Rom) Ewige Bilanz gegen Deutschland: 0 Siege – 0 Unentschieden – 3 Niederlagen


Liechtenstein

Das Liechtenstein als krasser Außenseiter in diese Gruppe geht, ist wohl kein Geheimnis. Das zeigt auch die Bilanz des sechstkleinsten Staates der Erde: 17 Siege bei 203 Spielen. Dennoch ist Liechtenstein immer mal wieder für eine Überraschung gut, wie beispielsweise bei der WM-Quali 2006, als man den späteren Halbfinalisten Portugal ein 2:2 abverlangte. Der Zwergstaat wird also hochmotiviert sein. Allerdings gibt es auch einen Dämpfer: Die bislang höchste Niederlage des Verbands erlitt man 1996 gegen Gruppengegner Mazedonien, damals hieß es 1:11 am Ende.

Platzierung FIFA-Weltrangliste: 181 WM-Teilnahmen:Beste Platzierung WM:Trainer: Martin Stocklasa Wertvollster Spieler: Noah Frick (400.000 Euro, Neuchatel Xamax) Ewige Bilanz gegen Deutschland: 0 Siege – 0 Unentschieden – 4 Niederlagen





Ich war ja letztes Jahr Trainer in München und damals hat man sich gefreut, Zweiter zu werden.

— Jupp Heynckes als Trainer von Bayer Leverkusen, 2010