Verkehrte Welt beim DFB: Die beiden Nationalmannschafts-Neulinge Nadiem Amiri und Suat Serdar mussten vor ihrer Nominierung für die Länderspiele am Mittwoch in Dortmund gegen Argentinien und vier Tage darauf in Estland (EM-Qualifikation, beide 20.45 Uhr/RTL) bei Joachim Löw durchklingeln. Zuvor hatte der Bundestrainer vergeblich versucht, beide zu erreichen.
Nadiem Amiri
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"Ich hatte einen verpassten Anruf, weil ich noch beim Training war, beim Auslaufen", berichtete der Schalker Serdar (22) bei seiner Ankunft am Montag im Teamquartier in Dortmund: "Dann habe ich zurückgerufen, Jogi war dran und hat mir die glückliche Nachricht überbracht. Das war unbeschreiblich, das kann man gar nicht gleich realisieren."
Bei Leverkusens Amiri (22) klingelte zunächst Assistent Marcus Sorg durch. "Er hat gesagt, ich soll mal den Bundestrainer anrufen, weil der meine Telefonnummer nicht hat", sagte Amiri.
Das Duo, das im Sommer mit der U21 noch im EM-Finale (1:2 gegen Spanien) gestanden hatte, bekommt aufgrund der zahlreichen Ausfälle eine Chance. "Das ist was ganz Besonderes und eine Ehre. Ich kann's kaum abwarten. Ich war sehr nervös und bin es immer noch", sagte Mittelfeldmann Serdar, der auch für die Türkei spielen könnte. Gleich nach dem Telefonat mit Löw habe er seine Familie informiert: "Sie haben sich sehr gefreut."
"Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", berichtete der offensive Mittelfeldspieler Amiri. Zwar habe er nach der guten EM auf einen Anruf gehofft, "da der Bundestrainer ja auf junge deutsche Spieler baut", sagte der Sohn afghanischer Eltern. Als er dann aber tatsächlich eingeladen wurde, "waren ich und meine Familie sehr glücklich".
(sid)
Ich wollte nur Platz machen.
— Michael Sternkopf nach einer Roten Karte.