U21-Gegner Spanien: Endspiel gegen Deutschland "lustige Geschichte"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid15:26 Uhr | 28.06.2019
Die Spanier sind heiß auf das Finale am Sonntag
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Die ersten Gedanken der spanischen U21 nach dem Jubel über den EM-Finaleinzug gehörten nicht der Revanche gegen Deutschland - sondern etwas weitaus Wichtigerem. "Diesen Sieg widme ich Luis Enrique", sagte U21-Nationaltrainer Luis de la Fuente nach dem eindrucksvollen 4:1 seines Teams gegen Frankreich: "Wir denken an ihn, bei allem, was er jetzt durchmachen muss." Erst vor wenigen Tagen war Enrique als Trainer der spanischen Männer-Nationalmannschaft zurückgetreten. Wegen "dringender privater Gründe".

Positivere Emotionen entfachte bei de la Fuente dagegen das Sportliche. Zwei Jahre nach der Niederlage gegen Deutschland im EM-Finale kommt es zur Neuauflage. "Das ist eine lustige Geschichte", sagte der spanische Coach. 0:1 verloren die Iberer damals gegen die DFB-Auswahl, am Sonntag (20.45 Uhr/ARD) soll die Revanche gelingen.

"Hoffentlich gewinnen wir diesmal", sagte Mittelfeldspieler Fabian Ruiz. Und Torschütze Dani Olmo erklärte: "Natürlich haben einige Spieler noch eine Rechnung offen von der vergangenen EM. Aber wir wissen, dass es gegen Deutschland ein richtig schwieriges Spiel wird." Sechs Akteure des damaligen Kaders stehen auch bei dieser EM noch in dem derzeitigen Aufgebot.

Die heimische Presse lobte nach dem Halbfinalerfolg das Nachwuchsteam überschwänglich. "Mamma Mia, was für eine Generation", schrieb die Sporttageszeitung Marca. AS verglich das Team sogar mit "Kaviar".

Dabei waren die Spanier alles andere als gut in die EM gestartet, auf die Qualifikation für das achte Finale deutete nach dem 1:3 im ersten Gruppenspiel gegen Italien wenig hin. Doch das Team berappelte sich - und zeigte im weiteren Turnierverlauf Kämpferqualitäten. Wie auch im Halbfinale, als Frankreich zunächst führte und Torhüter Antonio Sivera kurz danach nur mit einer Glanztat das zweite Gegentor verhindern konnte.

"Die Niederlage gegen Italien hat uns nur stärker gemacht", sagte de la Fuente: "Wir wollen die Arbeit einer strahlenden Generation bestätigten."

(sid)



Wir sind im Moment - und das müssen wir uns eingestehen - nicht mehr die Mannschaft der Vorrunde.

— David Wagner