Für die deutsche Nationalmannschaft steht erneut ein weiterer kleiner Fußball-Marathon an. Neben den kräfteraubenden Bundesliga-Wochen tritt die DFB-Elf nun erneut dreimal in der Bundesliga-Pause an. Starten wird man am morgigen Mittwochabend mit der Partie im Freundschaftsspiel gegen Tschechien. Im DFB-Magazin hat der verantwortliche Cheftrainer Jaroslav Silhavy über die Wichtigkeit dieses Tests gesprochen.
Mittwoch, 11.11.2020
In den letzten zwei Nations League-Gruppenspielen will Tschechien den Sack zu machen und sich mindestens den zweiten Platz in der Gruppe zwei der Gruppe B sichern. Vier Punkte Rückstand hat man auf Tabellenführer Schottland. Direkter Konkurrent um Platz zwei ist Israel. Israel liegt nur einen Punkt hinter den Osteuropäern. Doch das Freundschaftsspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft vor den beiden Pflichtspielen gegen Israel und die Slowakei ist bei weitem kein Hobby-Kick für die kommenden Gäste Deutschlands.
„Es ist ein prestigeträchtiges Spiel, auch wenn es nicht um Punkte geht. Wir wollen sehen, wie weit wir sind und wie wir gegen solch starke Gegner auftreten. Das ist ein sehr wichtiger Test für uns“, ordnet Silhavy das erste Spiel der Länderspiel-Pause ein. Auswärtsspiele in Deutschland lagen den Tschechen eher weniger. Von sieben Testspielen konnte man auswärts nur eines gewinnen. Alle anderen Partien gingen an die DFB-Elf. Der letzte Sieg allgemein für die Gäste liegt bis zum Oktober 2007 zurück. Dort gewann man in der EM-Qualifikation gegen Deutschland auswärts mit 3:0.
Das nächstliegende Ziel ist nun die nächste Europameisterschaft, die planmäßig nächsten Sommer stattfindet. Langfristig will Trainer Silhavy die Mannschaft aber vor allen Dingen endlich wieder zu einer Weltmeisterschaft führen. Denn bisher konnten die Tschechen lediglich einmal (2006) an einer WM teilnehmen. Deshalb schweift der Blick auch etwas in die Ferne: „Nächstes Jahr startet die WM-Qualifikation. Ich hoffe, wir werden bereit sein und als zweites tschechisches Team zum Weltturnier fahren“.
Wie gut die Chancen dafür stehen, will der aktuelle Coach nicht bewerten. Dafür sei es aktuell zu früh: „Das ist nicht ganz einfach zu sagen, denn wegen Corona ist dieses Jahr eine große Herausforderung, und wir haben so gut wie nie alle Spieler beisammen gehabt. Auf der anderen Seite hat es uns die Möglichkeit gegeben, anderen Spielern eine Chance zu geben, sie kennenzulernen. Das kann uns noch helfen“.
Bei der kommenden EM treffen die Tschechen definitiv auf England und Kroatien in der Gruppenphase. Der dritte Teilnehmer ist noch offen und wird ermittelt. Man sieht sich zwar bereits jetzt im Vorfeld als Außenseiter, jedoch weiß man auch um die eigenen Qualitäten. „Wir gehören nicht zu den Favoriten, aber wir wollen überraschen. England und Kroatien sind sehr gute Mannschaften, das wissen wir. Trotzdem werden wir alles dafür tun, um die Gruppenphase zu überstehen“, erklärt Silhavy deutlich. Bisher scheiterte man dreimal in der Vorrunde einer Europameisterschaft, einmal im Viertelfinale, einmal im Halbfinale und ausgerechnet gegen Deutschland im Finale der EM 1996.
Sie haben überhaupt keine Ahnung!
— Hans Meyer zu einem Reporter.