DFB-Trainer Stefan Kuntz hat nach der Rückkehr von den Olympischen Spielen in Tokio erneut eine mangelnde Unterstützung aus der Fußball-Bundesliga beklagt. Er sei bei seiner Kader-Zusammenstellung letztlich davon abhängig gewesen, wie viele Klubs "Lust haben, dass da eine gute Olympia-Mannschaft" zu den Spielen fahre, sagte Kuntz nach der Landung in Frankfurt.
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Kuntz hatte nur 18 statt der 22 erlaubten Spieler mitnehmen können, in Japan schied das Rumpfteam schon nach der Vorrunde aus. Es habe bei den Absagen "egoistische Gründe" gegeben, "teilweise von Spielern, teilweise von Vereinen", so Kuntz: "Und dann spielt Olympia vom Zeitpunkt her keine große Rolle bei den Vereinen. So kommt das dann zusammen."
Kuntz hatte kurz vor der Abreise unter anderem auf Niklas Dorsch und Ismail Jakobs verzichten müssen, die wegen eines Vereinswechsels noch absagten. "Das kann man nur umgehen, indem es eine Abstellungspflicht gibt. Aber es ist hanebüchen, jetzt daran zu denken", sagte Kuntz. Eine der Lehren sei daher: "Man darf und kann nicht unvorbereitet in so ein Turnier fahren."
Hans-Joachim Watzke hatte Kritik an der Bundesliga nach dem Olympia-Aus zuletzt zurückgewiesen. Borussia Dortmund hätte beispielsweise in der Saison-Vorbereitung keine "Spieler abgeben können, ohne den ganzen Laden einzustellen", sagte der Geschäftsführer des BVB und fügte an: "Man kann nicht erst eine EM spielen und dann Olympia - und dann sollen die, die alles bezahlen, nämlich die Klubs, das schwächste Glied in der Nahrungskette sein."
(sid)
Fußball ist inzwischen Nummer eins in Frankreich. Handball übrigens auch.
— Heribert Faßbender