Antonio Rüdiger sieht sich in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Bringschuld. "Wenn man meine Leistungen bei Chelsea und für den DFB vergleicht - da ist der Abstand ein bisschen groß", sagte der 26 Jahre alte England-Legionär im SID-Interview: "Deswegen freue ich mich auf die kommenden Spiele und die EM, dass ich da ein anderes Gesicht zeige."
Dienstag, 15.06.2021
Rüdiger hat 30 Länderspiele (ein Tor) bestritten, die EM 2016 verpasste er wegen eines Kreuzbandrisses, beim WM-Desaster 2018 kam er nur gegen Schweden (2:1) zum Einsatz. "Ich habe was zu beweisen, das ist so, wie ich fühle", sagte er, für die mögliche Rolle als deutscher Abwehrchef sieht er sich aber gerüstet: "Ich bin da ganz entspannt, ich kenne meine Rolle, ich muss da nicht viel reden. Ich weiß, was zu tun ist."
Die deutsche EM-Gruppe mit Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal schätzt der frühere Stuttgarter als "gefährlich" ein: "Diese EM kann ein Top oder ein Flop werden, das ist eine Wundertüte. Wir sollten nicht so viel darüber nachdenken, einfach mal machen, keine Angst haben vor dem Versagen."
DFB-Direktor Oliver Bierhoff habe im Grunde recht, wenn er die aktuelle Generation noch nicht so reif sehe wie es die Rio-Weltmeister schon 2010 waren, sagte Rüdiger, "aber wir wollen ihm beweisen, dass wir mindestens auch so weit sind. Wir haben beim Confed Cup gezeigt, zu was wir fähig sind. Warum sollten wir das nicht noch mal machen?"
(sid)
Zu fünfzig Prozent haben wir es geschafft, aber die halbe Miete ist das noch nicht.
— Rudi Völler