Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland lehnen eine Teilnahme der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2022 in Katar wegen der Zustände in dem Land ab.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes infratest dimap im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks sind 65 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland an dem Turnier nicht teilnehmen sollte. Lediglich 26 Prozent sprachen sich gegen einen Boykott aus. Neun Prozent sind unentschieden oder machten keine Angaben.
Die WM, die vom 21. November bis 18. Dezember 2022 steigen soll, war 2010 an Katar vergeben worden. Das Emirat steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben. Die dortige Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Mehrere Nationen hatten sich im März zum Start der WM-Qualifikation in Europa für Menschenrechte eingesetzt und mit Protestaktionen auf die Lage hingewiesen. Katars Regierungsmitglied Thamer Al Thani hatte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dagegen zuletzt auf «bedeutende Fortschritte» in Katar verwiesen.
Dennoch befürworteten in der Umfrage auch 61 Prozent der Fußball-Interessierten unter den Befragten, dass die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dem Turnier fern bleiben soll. 33 Prozent sprachen sich für eine Teilnahme aus. Sechs Prozent sind unentschieden oder machten keine Angaben.
Dienstag, 15.06.2021
Es fühlt sich nicht so an, als hättest du ein Tor geschossen, sondern auch noch für den Weltfrieden gesorgt.
— Neven Subotic, BVB, auf die Frage, wie sich ein Tor vor 80.000 Fans in Dortmund anfühlt.