Köln (dpa) - Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Weg mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erneut gegen die Kritiker verteidigt.
Dienstag, 13.10.2020
«Würden wir machen, was die Kritiker sagen, würde ich nur noch hin- und herspringen und hätte kein Zeit mehr für die wesentliche Arbeit», sagte Löw in der ARD vor dem Spiel in der Nations League gegen die Schweiz. «Wir konzentrieren uns auf unsere Idee.»
Der 60-Jährige war nach den zuletzt eher mauen Auftritten der DFB-Auswahl in die Kritik geraten. Die Nationalmannschaft hatte nach zuvor drei Unentschieden mit 2:1 in der Ukraine gewonnen. «Damit muss man auch umgehen können», sagte Löw. «Ich bin ja schon eine Weile dabei. Ich kann das einschätzen. Als Trainer muss man irgendwann mal die Tür hinter sich zu machen und muss sagen, das ist unserer Plan, das ist unsere Idee, unsere Vision und das tun wir.»
Er akzeptiere die Kritik sowie die unterschiedlichen Meinungen und nehme diese auch an, sagte Löw. Intern sei das Trainerteam «selbstkritisch genug». Die Mannschaft müsse auf dem Weg zur Europameisterschaft im kommenden Sommer, der Löw alles unterordnet, für sich selbst arbeiten, «nicht für die Kritiker. Am ehesten helfen einer Mannschaft in der Entwicklung Siege», sagte der Bundestrainer.
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Wenn ich heute spielen würde, bekäme ich zehn Rote Karten im Jahr.
— Huub Stevens