Bundestrainer Joachim Löw hat dem Eindruck widersprochen, das große Talent von Kai Havertz zu verkennen und bei der Personalie um Geduld geworben. "Vertrauen in einen Spieler hat nicht immer nur was mit der Aufstellung zu tun", sagte Löw nach dem 2:0 (0:0) in der EM-Qualifikation in Belfast gegen Nordirland.
Havertz kam im Windsor Park von Belfast wie am vergangenen Freitag gegen die Niederlande (2:4) trotz mehrerer verletzungsbedingter Ausfälle nur von der Bank. Nach seiner Einwechslung (68.) war der 20-Jährige sofort präsent und bereitet das 2:0 durch Serge Gnabry (90.+2) vor.
"Kai Havertz hat wahnsinnige Qualität, aber Serge Gnabry oder andere haben auch ein bisschen gebraucht, bis sie in der Mannschaft waren", sagte Löw über den Leverkusener. Außerdem brauche er "auch eine starke Bank". Havertz "wird seinen Weg machen und wir werden ihm dabei helfen. Aber es geht nicht immer von heute auf morgen", ergänzte Löw: "Aber ich habe das Zutrauen, dass er eine sehr, sehr gute Karriere gemacht."
Gegen Oranje war Havertz nach seiner Einwechslung (61.) mit untergegangen, in Nordirland überzeugte er als frische Kraft. "Das entscheidet am Ende der Trainer, ich kann mich ja nicht selbst aufstellen", sagte Havertz über seine Jokerrolle. Zwar habe er den Ehrgeiz, von Beginn an aufzulaufen, "aber ich bin keiner, der sich in den Vordergrund stellen will. Für mich steht die Mannschaft im Vordergrund."
Nordirlands Trainer Michael O'Neill konnte Löws Entscheidung nicht ganz nachvollziehen. "Wir hatten Sorgen wegen Havertz und dachten, er würde beginnen. Er hat stark gespielt und wird ein Riesenspieler für Deutschland", sagte er.
(sid)
Montag, 09.09.2019
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