Jetzt hat auch für Joachim Löw die Wartezeit ein Ende. Nach mehr als neun Monaten ohne Länderspiel beendet die Fußball-Nationalmannschaft ihre durch die Corona-Pandemie verlängerte Auszeit.
Donnerstag, 03.09.2020
Der Bundestrainer versammelt an diesem Montag seinen 22 Spieler umfassenden Kader im Waldhotel in Stuttgart. «Sie können sich alle vorstellen, dass wir uns unglaublich freuen, dass auch wir wieder eingreifen können», sagte Löw.
Nach den obligatorischen Corona-Tests startet der DFB-Chefcoach mit dem ersten Training noch am frühen Montagabend die Vorbereitung auf die Partien in der Nations League. Am Donnerstag kommt es in Stuttgart zum Aufeinandertreffen mit Ex-Weltmeister Spanien. Drei Tage später steht die erste Auswärtspartie in Basel gegen die Schweiz an. Bei beiden Spielen sind Zuschauer nicht zugelassen.
Löw nominierte die vier Münchner Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry nicht. Auch die Leipziger Königsklassen-Halbfinalisten Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg bekommen vom Bundestrainer eine Pause. «Da müssen wir einfach vorausschauend denken und handeln. Im nächsten Jahr an der EM werden wir alle gemessen», begründete Löw den freiwilligen Verzicht auf die Stammkräfte.
Erstmals nach ihren Kreuzbandrissen wieder im Aufgebot sind hingegen die Münchner Leroy Sané und Niklas Süle. Vor ihrem Debüt im Nationaltrikot stehen Hoffenheims Torwart Oliver Baumann, der Gladbacher Florian Neuhaus und Robin Gosens von Atalanta Bergamo.
Das bislang letzte Länderspiel bestritt die DFB-Auswahl am 19. November 2019 beim 6:1 in der EM-Qualifikation gegen Nordirland. Die geplanten EM-Tests im März in Spanien und Italien fielen bereits wegen der Corona-Pandemie aus. Die EM wurde in den Sommer 2021 verschoben.
«Die alleroberste Priorität hat die EM im nächsten Jahr. Ich weiß, dass man nur siegen kann, wenn man geistig und körperlich frisch in das Turnier gehen kann. Nächstes Jahr die EM steht über allem», sagte Löw. Dennoch will er die Nations League seriös bestreiten.
«Die sportliche Wichtigkeit ist bei den Spielen natürlich gegeben, wir spielen gegen Spanien und die Schweiz. Die Nations League ist ein sehr guter Wettbewerb, die Mannschaften sind auf sehr hohem Niveau. Das ist auch gut für unser Entwicklung der jungen Spieler», betonte der Bundestrainer.
Beim Premierenwettbewerb 2018 blieb die deutsche Auswahl in je zwei Spielen gegen Frankreich und die Niederlande ohne Sieg. Nur weil die A-Liga von der UEFA von zwölf auf 16 Teams aufgestockt wurde, startet die deutsche Mannschaft weiter in der höchsten Wettbewerbsklasse.
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(dpa)
Ein schlechter Spieler bleibt schlecht, da hilft keine Tablette.
— Otto Rehhagel über Doping