Er trifft und trifft - und ist aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken: Goalgetter Serge Gnabry avanciert für Joachim Löw in Abwesenheit von Leroy Sane zum wichtigsten Offensivspieler und verdient sich vom Bundestrainer ein Sonderlob nach dem anderen. Nach seinem denkwürdigen "Gnabry spielt immer!" vor wenigen Tagen überschüttete Löw den Münchner auch nach dem 2:0 (0:0) im EM-Qualifikationsspiel in Nordirland mit Komplimenten.
Montag, 09.09.2019
"Serge macht es wirklich klasse, er ist fußballerisch auf einem extrem hohen Niveau. Und seine Quote bei uns ist überragend", sagte Löw nach Gnabrys neuntem Treffer im erst zehnten Länderspiel (90.+2). Zum Vergleich: "Bomber" Gerd Müller traf bei seinen ersten zehn Auftritten im deutschen Dress zehn Mal, DFB-Rekordtorschütze Miroslav Klose brachte es "nur" auf fünf Tore. Gnabry ist außerdem sehr effizient: Er trifft alle 86 Minuten.
"Aber er ist nicht nur deswegen toll", sagte Löw, "sondern weil er die Bälle vorne super fest macht und unsere anderen Spieler dort super einsetzt." Außerdem mache der 23-Jährige "wirklich gute Laufwege" und sei als Zielspieler immer anspielbar. "Er bewegt sich gut und schlau", schwärmte Löw weiter, "daher ist Serge für mich vorne im Moment gesetzt. Die letzten Spiele waren auf einem sehr guten Niveau."
Beim 2:4 am vergangenen Freitag gegen die Niederlande hatte Gnabry zur 1:0-Führung getroffen, wegen der Pleite aber von einem "frustrierenden Abend" gesprochen. In Belfast war der Mann mit den Rastazöpfchen lange Zeit der einzige Lichtblick im deutschen Angriff. Nach seinem Treffer hatte er erst recht Oberwasser.
"Serge kam nach seinem Tor zu mir und meinte: 'Samstag haue ich euch einen rein!'", berichtete der Leipziger Marcel Halstenberg, der die DFB-Auswahl mit seinem Traumtor in Führung gebrachte hatte (48.). Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) empfängt RB Gnabrys FC Bayern zum Bundesliga-Topspiel. Ob Gnabry seine starke Form auch dort zeigen kann? Halstenberg hat was dagegen: "Ich werde gucken, dass das nicht passiert."
(sid)
Wir sind denen so dermaßen auf den Sack gegangen.
— Matthias Jaissle, Trainer RB Salzburg, nach dem 1:0-Weiterkommen gegen den FC Sevilla in der Champions League.