DFB-Team

Kritik an Löw? – Bayern-Juwel Musiala: „Habe großen Respekt vor ihm“

von David Di Tursi12:28 Uhr | 12.08.2021
Will zum Finale nach Wembley zurückkehren: Jamal Musiala
Foto: FIRO/SID

In der Vorsaison war Jamal Musiala beim FC Bayern der wohl größte Gewinner. 2019 aus der Chelsea-Jugend an den Bayern-Campus gekommen, gelang ihm unter Hansi Flick der Durchbruch. In beeindruckender Manier holte sich der junge Offensivmann einen Altersrekord nach dem anderen. Und so geht Musiala nicht nur als Bayerns jüngster Bundesliga-Debütant sondern auch als jüngster Torschütze des Rekordmeisters in Bundesliga und Champions League in die neue Saison. Im „Sport1“-Interview sprach Musiala über hohe Erwartungen, seine Ziele für die neue Saison und seinen neuen Trainer Julian Nagelsmann.

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Jamal Musiala 
BayernMittelfeldDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
21
Fuß
R
Marktwert
112,5 Mio. €
Saison 2024/2025

Bundesliga

Spiele
9
Tore
5
Vorlagen
1
Karten
2--

Musiala: „Kann viel von Nagelsmann lernen“

„Diese Saison möchte ich einfach die nächsten Schritte gehen. Ich möchte ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sein und mir viel Spielzeit erarbeiten. Und ich möchte natürlich wieder Tore schießen und auch ein paar mehr Tore vorbereiten“, wollte sich Musiala nicht auf einen vermeintlich angestrebten Status als Stammspieler festnageln lassen. Stattdessen schaut der 18-Jährige ganz auf sich. „Ich möchte weiter an meinem ersten Kontakt arbeiten, an meiner Handlungsschnelligkeit und Entscheidungsfindung unter Gegnerdruck.“

Dafür sei das Training von Nagelsmann „hervorragend geeignet. Ich freue mich sehr auf die neue Saison mit ihm und will persönlich und mit der Mannschaft maximal erfolgreich sein.“ Dass es mit dem neuen Coach in der Vorbereitung gegen Köln (2:3), Ajax (2:2), Gladbach (0:2) und Neapel (0:3) keinen einzigen Sieg gab, bringt Musiala nicht aus der Ruhe. „Das Training unter ihm ist sehr gut. Es ist intensiv und macht Spaß. Ich bin mir sicher, dass ich viel von ihm lernen kann.“

„Wir haben ein starkes Team und alles ist möglich“

26 Bundesligaspiele hat Musiala mittlerweile absolviert, dabei sechs Tore erzielt und einen Assist gegeben. „Mein persönliches und unser Ziel als Mannschaft ist es, den 10. Meistertitel in Serie zu gewinnen und diesen Rekord zu knacken. Wir haben ein starkes Team und alles ist möglich“, sagte der Youngster, der zuletzt auch bei seinen sechs Einsätzen in der Königsklasse (ein Tor) bereits auf internationaler Bühne erste Duftmarken setzen konnte.

Der gebürtige Stuttgarter weiß aber um die Größe der Aufgabe, die gezeigten Leistungen mindestens mal zu bestätigen. „Es ist immer die Challenge, im Sport konstant zu sein, Leistungen zu bestätigen und aufs nächste Level zu kommen. Es ist bewundernswert, wie Spieler wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo über Jahre dominiert haben und sich jedes Jahr verbessert haben.“ Allzu großen Sorgen um seine Darbietungen macht er sich allerdings nicht. „Bei Bayern ist die Erwartungshaltung immer hoch. Ich habe aber auch eine sehr hohe Erwartungshaltung an mich selbst. Man muss mental stark sein und Routinen entwickeln, um auf den Punkt liefern zu können. Das kann man trainieren, und je früher man damit anfängt, umso besser.“

„Habe Flick persönlich sehr viel zu verdanken“

Den FC Bayern hat Flick zwar verlassen, in der Nationalmannschaft dürfte Musiala (Vertrag bis 2026) unter seinem großen Förderer allerdings zukünftig ein fester Bestandteil werden. Daher freue es ihn „natürlich riesig, dass Hansi Flick Bundestrainer ist, und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm beim DFB. Hansi Flick ist ein super Trainer und Mensch. Er kommuniziert viel und gut mit uns Spielern. Ich persönlich habe ihm sehr viel zu verdanken und wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Er hat mich zum Profi bei Bayern gemacht, mir früh vertraut und mich sehr gefördert.“

Joachim Löw wiederum machte Musiala bei der EM zum jüngster Nationalspieler der DFB-Turniergeschichte. Nach dem frühen Ausscheiden äußerte sich der hochveranlagte Bayern-Profi jedoch kritisch zu seinen Einsatzzeiten. Diese öffentliche Darstellung wolle er jedoch so nicht stehen lassen.

Musiala sei dem langjährigen Bundestrainer vielmehr „sehr dankbar, dass er mich zur EM mitgenommen hat und ich auch spielen durfte. Es hat mich sehr gefreut, dass er mir vertraut hat. Ich wollte sicherlich keine Kritik an Joachim Löw äußern. Ich habe großen Respekt vor ihm“, stellte Musiala klar. „Also alles cool und entspannt. Diese Erfahrungen, die ich als junger Spieler bei der EM in jungen Jahren machen konnte, werde ich nie vergessen. Und jetzt freue ich mich riesig auf die neue Saison.“





Jetzt ist WM und wir haben es immer noch nicht kapiert.

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