Jürgen Klinsmann schließt eine schnelle Rückkehr der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den Kreis der internationalen Topteams trotz des frühen Achtelfinal-Ausscheidens bei der EM nicht aus.
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«Deutschland kann schon bei der nächsten WM wieder erfolgreich sein und vor allem auch bei der Heim-EM. Warum nicht? Wir sind trotz allem eine Fußball-Nation, deren Ziel immer der Titel sein muss», sagte der ehemalige Nationalspieler und Bundestrainer in einem Goal- und Spox-Interview. Turniere seien nur «Momentaufnahmen». «Schon sechs Wochen später könnte das Turnier mit den gleichen Mannschaften ganz anders ausgehen», befand Klinsmann.
Ungeachtet der zuletzt enttäuschenden Vorstellungen des deutschen Teams nahm der 56-Jährige seinen scheidenden Bundestrainer-Nachfolger Joachim Löw vor Kritik in Schutz: «Natürlich schmälert die verkorkste WM 2018, der letzte Platz in der Nations League und diese verpatzte Euro 2020 die Bewertung, aber der WM-Titel 2014 wird für immer mit dem Bundestrainer Joachim Löw verbunden bleiben.» Mit dem neuen Bundestrainer verbindet Klinsmann viel Hoffnung: «Hansi Flick wird mit seiner Art der Mannschaft ganz bestimmt frische Impulse geben.»
Mehr Offensivpower könnte dem DFB-Team auf dem avisierten Weg zurück in die Weltspitze hilfreich sein. «Klar ist: Vorne in der Mitte - das ist schon eine der wichtigsten Positionen. Da braucht man Spieler mit der Gier, Tore zu erzielen. Siehe auch Bayern München mit Lewandowski, Dortmund mit Haaland oder Frankfurt mit Silva», sagte Klinsmann.
Der zurzeit als TV-Experte tätige Weltmeister von 1990 wollte ein Comeback als Trainer nicht ausschließen: «Mit meiner Tätigkeit für die BBC bei der EM und bei ESPN in den USA während der normalen Spielzeit bin ich sehr ausgelastet. Aber ich bin immer bereit für ein neues Abenteuer, und da die Kinder aus dem Haus sind, völlig frei in der Ortswahl. Ob es eine Nationalmannschaft oder ein Verein wird – lassen wir uns mal überraschen», sagte Klinsmann. Sein letztes Kurz-Engagement als Coach des Bundesligisten Hertha BSC von Ende November 2019 bis Mitte Februar 2010 hatte für viel Wirbel gesorgt.
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(dpa)
Ich bin mit der Zeit etwas gescheiter geworden, aber nicht gescheitert.
— Christoph Daum nach dem Abstieg mit Eintracht Frankfurt 2011.