DFB-Präsident Fritz Keller gibt weiter das Halbfinale als Ziel für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der EM in diesem Sommer aus.
Dienstag, 15.06.2021
Auch ein früheres Ausscheiden würde dabei aus seiner Sicht nicht automatisch das Ende von Joachim Löw als Bundestrainer bedeuten. «Natürlich muss man am Ende des Turniers schauen, was herausgekommen ist», sagte der 63 Jahre alte Chef des Deutschen Fußball-Bunds der «Welt am Sonntag». «Aber Joachim Löw hat einen Vertrag bis zur WM 2022, den wir erfüllen wollen - und den auch er erfüllen will.»
Er sei davon überzeugt, dass man mit Löw «eine begeisternde und hochinteressante EM» abliefern werde. Es müsse versucht werden, das Optimale zu erreichen. «Das bleibt das Halbfinale», betonte Keller. «Ich weiß, dass es ein sehr, sehr hohes Ziel ist. Aber ich glaube, als größter Sportfachverband der Welt müssen wir mit hohen Zielen arbeiten, alles andere ist nicht angebracht.» Das deutsche Team trifft in den drei Vorrundenspielen in München auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Ungarn.
Nach dem 0:6 gegen Spanien im November war Löw stark in die öffentliche Kritik geraten. Der Bundestrainer hatte sich anschließend über Indiskretionen bis hinauf in die DFB-Spitze beklagt. Er habe sich mehrmals mit Löw telefonisch ausgesprochen, berichtete Keller. «Ich habe die Verantwortung hier und muss auch kritisch sein, vor allem nach innen und zu führenden Mitarbeitern. Ich werde immer Fragen stellen, die den Fußball im Jetzt und im Morgen betreffen. Das ist meine Verpflichtung.»
Aus diesem Grund gehöre es zu seinem Verantwortungsbereich, mit Löw «zu sprechen, wie es um seine Bereitschaft und Motivation steht, das ist doch legitim und normal. Er hat durch seine Reaktion gezeigt, dass er motiviert ist, zu liefern.»
Keller schloss mit Blick auf die Differenzen mit Generalsekretär Friedrich Curtius einen eigenen Rücktritt aus.c«Ich kann nur für mich sprechen: Ich trete nicht zurück», sagte Keller und betonte: «Ich bin kein Mensch, der aufgibt.»
Keller und Curtius hatten sich im Januar nach wochenlangen Streitigkeiten darauf verständigt, den Verband weiterhin gemeinsam zu führen. «Ich habe bestimmte Werte und Erwartungen: Vertrauen, offene Worte, Fleiß, Kompetenz, Transparenz. Auf dieser Basis kann ich mit jedem arbeiten. Man muss im Job keine Freundschaft pflegen, aber Ziele haben, an denen man täglich mit Herzblut arbeitet», betonte Keller. Es habe schon Menschen gegeben, die sich geändert haben, so der DFB-Boss: «Meine Türen sind immer offen.»
Für Kontroversen sorgte zuletzt der Wikipedia-Eintrag von Generalsekretär Friedrich Curtius. Dabei war bekannt geworden, dass der DFB einen Dienstleister mit einer Überarbeitung bzw. Erweiterung des Eintrags beauftragt hatte. «Erstaunt Sie das, wenn ich auch ein Problem damit habe? Auch dieser Vorgang wird untersucht», sagte Keller dazu.
© dpa-infocom, dpa:210220-99-526559/4
(dpa)
So einen Mann muss ich lieben. Ich will das mal mit der Oper vergleichen. Manni war bis zuletzt ein großartiger Sänger. Etwas älter zwar, aber noch immer mit einer sehr guten Stimme.
— Werder-Trainer und Klassik-Experte Otto Rehhagel zum Karriere-Ende von Manfred ,,Manni" Burgsmüller.