Hrubesch zur Nachwuchsarbeit: «Muss sich hinterfragen»

von Marcel Breuer | dpa13:37 Uhr | 15.02.2021
Horst Hrubesch, Nachwuchsdirektor beim Zweitligisten Hamburger SV. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Foto: Sebastian Gollnow

Der langjährige DFB-Trainer Horst Hrubesch hat sich in der Diskussion um das «Projekt Zukunft» des Deutschen  Fußball-Bundes für Veränderungen in der Nachwuchsarbeit ausgesprochen.

«Was mich eigentlich immer wieder ärgert bei der ganzen Geschichte, ist, dass wir immer dann anfangen, wenn wir merken, es läuft nicht mehr, es geht nichts mehr», sagte der Nachwuchsdirektor des Zweitligisten Hamburger SV.

Er sei beim DFB gewesen, als um die Jahrtausendwende «der deutsche Fußball am Boden gelegen war». 1998/99 sei ein Talentförderprogramm gekommen. «Wir haben Jahre danach gehabt, wo wir top junge Spieler gekriegt haben», sagte der 69-Jährige. Er nannte als Beispiele unter anderen 2014-Weltmeister Bastian Schweinsteiger sowie die aktuellen Nationalspieler Serge Gnabry und Leon Goretzka.

«Das Entscheidende ist, wenn du Weltmeister wirst, dann musst du mehr tun», sagte der Europameister von 1980. Es müsse sich immer wieder hinterfragt werden. «Wenn wir dann aber merken, die Jahrgänge sind nicht so gut, es fehlt hier was, es fehlt da was, dann fangen wir wieder von vorn an», meinte er. «Ich denke, die meisten Fehler machst du immer dann, wenn du ganz oben angekommen bist.»

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte zuletzt mehrfach den Mangel an deutschen Top-Talenten beklagt. Der Verband hat daher das «Projekt Zukunft» aufgesetzt. Die viel diskutierte Reform für die Talentförderung ist aber nicht unumstritten.

«Für mich ist jeden Tag Zukunft», sagte Hrubesch dazu. «Ich glaube, dass du kontinuierlich die Arbeit vorantreiben und dich immer wieder hinterfragen musst.» Er war von 2000 an fast 20 Jahre beim DFB und trainierte mehrere U-Nationalmannschaften und die Frauen-Nationalmannschaft. Seit Saisonbeginn leitet der einstige Torjäger das Nachwuchszentrum seines alten Vereins HSV.





Wenn er von hinten kommt, ist er nicht zu halten!

— Gerd Rubenbauer