Nach dem bitteren EM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft herrschte in der Kabine tiefe Trauer. "Es war mucksmäuschenstill. So eine Atmosphäre hatte ich in der Form noch nie", verriet Nationalspieler Robin Gosens im Sport1-Podcast "Meine Bayern-Woche!" nach dem 0:2 im Londoner Wembley-Stadion gegen England.
Robin Gosens
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Nach dem Abpfiff habe "keiner einen Ton gesagt, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt und hat sich wahrscheinlich die Frage gestellt, wie können wir jetzt hier gerade ausscheiden?". Nach 20 bis 25 Minuten seien die ersten aufgestanden und hätten sich gegenseitig abgeklatscht, so Gosens.
Der 26-Jährige von Atalanta Bergamo machte die Rückstände in jedem Turnierspiel und die fehlende defensive Stabilität für das Achtelfinal-Aus verantwortlich. "Ich glaube der größte Punkt, warum es dann schiefgegangen ist, war, dass wir in jedem Spiel immer zurückgelegen haben. Wir mussten uns immer zurückkämpfen, das geht vielleicht ein- oder zweimal gut, aber nicht auf Dauer", sagte Gosens.
Er betonte zudem, dass man "bei jedem Angriff Angst haben musste, dass ein Gegentor fällt". Dann mache man "gewisse Sachen einfach nicht gut, dann passen gewisse Sachen nicht". Verdaut hat Gosens die Enttäuschung noch nicht. "Es tut immer noch saumäßig weh. Der Stachel sitzt tief."
(sid)
Das größte Problem beim Fußball sind die Spieler. Wenn wir die abschaffen könnten, wäre alles gut.
— Helmut Schulte