EM 2020 - Wer sind die Favoriten ?

von Günther Jakobsen12:15 Uhr | 09.03.2020

Diesen Sommer ist es wieder so weit. Vom 12. Juni bis zum 12. Juli findet die Fußball-Europameisterschaft statt. Das besondere ist, dass das Turnier erstmals in mehr als zwei Ländern stattfinden wird. Anlässlich des 60. Geburtstags der UEFA wird in zwölf verschiedenen Ländern und Stadien auf dem europäischen Kontinent gespielt. Das Eröffnungsspiel werden die Türkei und Italien in Rom bestreiten, während das Endspiel im geschichtsträchtigen Londoner Wembley-Stadion ausgetragen wird. Den kompletten Spielplan und andere nützliche Informationen rund um das Turnier findest du hier.

Die große Frage ist nun natürlich, welche beiden Teams das sein werden und welches dieser Mannschaften am Ende den Pokal in den Nachthimmel halten wird. Fakt ist, dass eine Vielzahl von Nationen darauf brennt, das Turnier zu gewinnen. Im Folgenden soll geschaut werden, wer zum Kreis der Favoriten in den Wetten Fussball gehört und sich ernsthafte Hoffnung auf den Pott machen kann. Zu den Top-Favoriten zählen definitiv Frankreich, England, Deutschland, Belgien und Spanien. Zum Kreis der Geheim-Favoriten gehören Italien, die Niederlande und Portugal.

Frankreich

Die Equipe Tricolore ist wohl der heißeste Anwärter auf den Titel. Nach dem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Russland 2018 gab es keine nennenswerten Rücktritte. Damals noch junge Spieler wie beispielsweise Kylian Mbappé oder Benjamin Pavard haben sich sogar noch weiterentwickelt und zählen bereits jetzt zu absoluten Weltklassespielern. Auch in der Qualifikation für die EM trat das Team um Weltmeister-Trainer Didier Deschamps sehr souverän auf und holte 25 von 30 möglichen Punkten. Eine seit Jahren zusammen geformte Mannschaft mit überragenden Einzelspielern und einem erfahrenden Trainer - eigentlich spricht nichts dagegen, dass die Les Blues auch bei der EM triumphieren werden.

England

Bei der WM vor zwei Jahren haben die Three Lions mit dem Erreichen des vierten Platzes bewiesen, dass sie wieder zur Weltspitze gehören. Das damals noch sehr junge Team um Torjäger Harry Kane hat sich in den letzten beiden Jahren entwicklungstechnisch einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und Trainer Gareth Southgate hat eine echte Spitzenmannschaft geformt. In der Qualifikation konnte die Mannschaft 21 von möglichen 24 Punkten einfahren. Darüber hinaus könnte das englische Team am Ende des Turniers von einem Heimvorteil profitieren, da sowohl die beiden Halbfinalspiele als auch das Finale in der heimischen Hauptstadt London stattfinden werden.

Belgien

Bei vergangenen Wettbewerben galt die goldene Generation der Belgier häufig als Geheim-Favorit. In Russland 2018 zeigten die Roten Teufel zum ersten Mal, dass sie zu Recht als Titelanwärter gehandelt werden. Erst im Halbfinale scheiterte das Team um Trainer Roberto Martinez am späteren Weltmeister Frankreich in einem denkbar knappen Spiel. Mit Spielern wie Eden Hazard, Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne stehen im Kader der belgischen Nationalmannschaft absolute Topspieler, die sich auf dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit befinden. Außerdem haben die Belgier eine fantastische Qualifikation gespielt, in der sie ihre zehn Spiele allesamt gewinnen konnten.

Deutschland

Trotz des enttäuschenden Ausscheidens bei der letzten WM als Gruppenletzter zählt die deutsche Nationalmannschaft zum engeren Favoritenkreis. Spieler wie Mats Hummels, Thomas Müller oder Mesut Özil, die 2014 noch maßgeblich am Triumph bei der WM 2014 in Brasilien beteiligt waren, wurden aus der Mannschaft geworfen oder sind zurückgetreten. Ersetzt wurden diese durch junge Spieler wie zum Beispiel Serge Gnabry oder Timo Werner, die ein sehr großes Potenzial aufweisen. In der Qualifikation stellte das Team um Bundestrainer Joachim Löw die zurückgewonnene Stärke unter Beweis und schnitt als Gruppensieger mit nur einer Niederlage ab.

Spanien

Die glorreichen Zeiten der Iberer mit den EM-Titeln 2008 und 2012, sowie dem WM-Titel 2010 liegen nun schon eine Weile zurück. Dazu kommt das Ausscheiden in Russland im Achtelfinale gegen den Gastgeber. Dennoch stellen die Spanier inzwischen wieder ein sehr konkurrenzfähiges Team. Trainer Luis Enrique hat es geschafft eine Mannschaft mit jungen und talentierten Spielern zu kreieren, die das Zeug hat in die Fußstapfen von Spielern wie Andres Iniesta und Gerard Piqué zu treten. Die Qualifikation konnten die Südeuropäer mit 26 von möglichen 30 Punkten souverän meistern.

Niederlande

Die Elftal ist der Geheim-Favorit schlechthin. Zwar konnten sich die Niederländer seit der WM 2014 nicht mehr für ein großes Turnier qualifizieren, zeigten in der jüngeren Vergangenheit dennoch das Potenzial, das in ihnen steckt. So konnte der Vize-Weltmeister von 2010 beispielsweise jüngst die Nations League für sich entscheiden und hat mit Spielern wie Virgil van Dijk oder Memphis Depay absolute Ausnahmeakteure in den eigenen Reihen. In der Qualifikation belegten die Oranjes den zweiten Platz hinter Deutschland.

Portugal

Obwohl die Portugiesen als Titelverteidiger in dieses Turnier gehen, zählen sie nicht zu den Top-Favoriten. Die größte Hoffnung dürfte wohl der Superstar Cristiano Ronaldo sein, der mit seiner individuellen Klasse Spiele auch im Alleingang entscheiden kann. In der Qualifikation erreichten die Südeuropäer mit 17 von 24 Punkten Platz zwei.

Italien

Das Team, das sich für die WM-Endrunde 2018 nicht qualifizieren konnte, kann inzwischen wieder eine sehr schlagkräftige Mannschaft stellen, in der viele junge und talentierte Spieler wie Marco Verratti oder Federico Chiesa ihren Platz finden. Außerdem haben die Italiener mit zehn Siegen aus zehn Spielen eine eindrucksvolle Qualifikation gespielt. Dennoch fehlen der Squadra Azzurra die ganz großen Namen, weshalb sie nur zu den Geheim-Favoriten zählen.

Dieser kurze Überblick hat also gezeigt, dass wir uns auf eine sehr spannende Europameisterschaft freuen können, deren Ausgang natürlich bei der Vielzahl von Favoriten wieder völlig offen ist. 



Fußball ist ein Mannschaftssport, da muss man auch sehen, wie jeder Einzelne gut drauf ist!

— Gerhard Mayer-Vorfelder