DFB-Arzt Meyer: Gesunde Fußballer in letzter Impfgruppe

von Marcel Breuer | dpa16:39 Uhr | 16.01.2021
Tim Meyer, DFB-Chefmediziner, sitzt auf überdachten Sitzplätzen auf einem Fußballplatz. Foto: Oliver Dietze/dpa/Archivbild
Foto: Oliver Dietze

Nationalmannschafts-Arzt Tim Meyer sieht Impfungen von Bundesligaprofis gegen das Coronavirus derzeit nicht als dringlich an.

In einem Interview des Deutschlandfunks sagte der Mediziner, die bestehenden Hygienekonzepte reichten aus, um vernünftig Fußball zu spielen. Die Impfstrategie sei klar geregelt, es gebe priorisierte Gruppen. «Da sind gesunde junge Fußballspieler in der allerletzten Gruppe», sagte Meyer. Der 53-Jährige hatte im vorigen Frühjahr mit der Entwicklung eines Hygienekonzeptes für die Deutsche Fußball Liga maßgeblichen Anteil daran, dass die Saison in der Bundesliga und 2. Liga nach einer coronabedingten Pause noch beendet werden konnte.

Auch mit Blick auf Impfungen von Sportlern vor der Endrunde der Fußball-EM im Sommer oder den auf dieses Jahr verschobenen Olympischen Spielen in Tokio äußerte sich Meyer skeptisch. Dieser Gedanke sei ihm ebenfalls fremd. Die Entscheidung dazu liege nicht beim Sport, sondern bei der Politik. Er wisse nicht, ob sich die Bundesregierung damit auseinandersetze, «ob sie für Repräsentanten Deutschlands solche Dinge einräumt», sagte der in Saarbrücken tätige Mediziner.

Zuvor hatten DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann, in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» betont, Profisportler sollten nicht zu jenen gehören, die bevorzugt geimpft werden sollten.

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(dpa)



Wir haben das Kapitel Nationalmannschaft endgültig auf den Grund gefahren.

— Oliver Kahn nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft bei der EM 2000.