Die Tür zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft bleibt für Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng trotz starker Leistungen verschlossen. "Ich gehe zum heutigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass Jogi seine Meinung ändern wird", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff im Sport1-Doppelpass.
Thomas Müller
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Bundestrainer Joachim Löw habe das Weltmeister-Trio "bewusst" aus der Mannschaft genommen. "Du musst Platz schaffen. Das schaffst du nicht, wenn du immer solche Persönlichkeiten hast", erläuterte Bierhoff und verwies auf Konflikte zwischen den damaligen Anführern und der jüngeren Confed-Cup-Generation bei der historischen WM-Pleite 2018.
Trotz der teilweise herausragenden Auftritte von Müller und Co. sieht Bierhoff das Leistungsprinzip in der DFB-Auswahl nicht außer Kraft gesetzt: "Ich als Trainer stelle die auf, von denen ich glaube, dass sie am wichtigsten für die Mannschaft sind. Das heißt nicht, dass immer die Besten spielen müssen."
Zumindest teilweise widersprach Bierhoff der Kritik von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge an den Länderspiel-Terminen im Herbst. "Das wundert mich in der Hinsicht, weil ja auch Vertreter der Vereine bei der Entscheidung dabei waren", sagte er. Inhaltlich kann der 52-Jährige Klubvertreter wie Rummenigge "voll verstehen", in Deutschland betreffe das Thema Überbelastung aber "mehr oder weniger nur Bayern München, die anderen Vereine haben damit weniger Konflikte".
Löw, der auf ein starkes Bayern-Gerüst setzt, allerdings schon. "Das wird uns Probleme bringen, wenn wir Spieler haben, die bei Topklubs spielen und müde und kaputt zur Europameisterschaft kommen", sagte Bierhoff.
Ein weiteres Dilemma für Löw: "Theoretisch müsste er jetzt, wenn er eine Mannschaft formen will, nur auf 14 Spieler setzen und die ständig spielen lassen, damit sie sich finden." Andererseits habe der Bundestrainer die "gute Gelegenheit", weiter Personal zu testen. Aber: "Wie findet man diesen Mix, dass man eine Mannschaft, ein Korsett formt, aber gleichzeitig vielen Spielern eine Chance gibt?"
(sid)
Der Schuss hätte auch unter dem Tribünendach landen können.
— Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac zum 2:1-Siegtreffer von Ante Rebic in Hannover.