Joachim Löw schaute in Seefeld aufmerksam zu. Und der Bundestrainer darf sich für die Fußball-Europameisterschaft auf drei sehr selbstbewusst anreisende Champions-League-Sieger freuen.
Dienstag, 15.06.2021
Das 1:0 des FC Chelsea mit Torschütze und Matchwinner Kai Havertz gegen Manchester City in Porto wurde auch im Trainingslager der DFB-Auswahl nicht nur vom Bundestrainer sehr aufmerksam verfolgt.
Neben Havertz können auch Timo Werner und Antonio Rüdiger nun als europäische Vereins-Champions mit sehr viel Rückenwind in das am 11. Juni beginnende EM-Turnier gehen. Havertz wird an diesem Tag 22.
«Ich bin neutral», hatte Löw noch wenige Stunden vor dem Endspiel diplomatisch in Tirol erklärt. Für City-Profi Ilkay Gündogan erfüllte sich der Traum vom Champions-League-Titel dagegen acht Jahre nach der Endspiel-Niederlage mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München wieder nicht. Einen besonderen Schub dürfte die Nacht von Porto dagegen Havertz geben, dessen Premierentor in der Champions League das zugleich wichtigste seiner noch jungen Karriere war.
«Ich musste eine lange Zeit warten auf das erste Tor. Ich weiß nicht, was ich sagen soll», sagte Havertz beim Streamingdienst DAZN. 15 Jahre Arbeit hätten sich an diesem besonderen Tag für ihn ausgezahlt.
Ungewiss ist noch, wann die vier deutschen Königsklassen-Finalisten in Österreich zum DFB-Team stoßen werden. Löw wird froh sein, dass das Chelsea-Trio um Matchwinner Havertz dann genau das mitbringt, was er nur wenige Stunden vor dem Endspiel als elementar für ein erfolgreiches EM-Turnier betont hatte: «Eine Gewinnermentalität muss sich entwickeln und wachsen.» Havertz, Werner und Rüdiger werden diese in der kommenden Woche aus Portugal mitbringen. «Es war purer Wille, das Ding zu gewinnen», sagte Werner bei Sky. Man werde jetzt «nicht mit schlechter Laune» zum Nationalteam kommen, bemerkte er.
Am (heutigen) Sonntag wird der Bundestrainer die EM-Vorbereitung zunächst ohne die vier Champions-League-Finalisten mit 20 Akteuren fortsetzen. Gleich zwei Trainingseinheiten stehen auf dem Programm.
«Wir haben keine Zeit zu vergeuden», sagte Kapitän Manuel Neuer am Wochenende zur weiteren Turniervorbereitung. An diesem Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) steht in Innsbruck gegen EM-Teilnehmer Dänemark das erste von noch zwei Testspielen vor dem ersten Turnier-Ernstfall gegen Weltmeister Frankreich auf dem Programm. Havertz, Werner und Rüdiger werden dann ebenso wie Gündogan noch nicht dabei sein.
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(dpa)
Die Weltmeisterschaft ist wirklich ein internationales Turnier.
— John Motson