Trotz der zuletzt durchwachsenen Auftritte der deutschen Nationalmannschaft blickt DFB-Präsident Fritz Keller optimistisch auf das EM-Jahr 2021.
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«Ich möchte nicht sagen, dass die EURO abgeschrieben ist. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie den Weg weitergehen», sagte Keller in einem DFB-Interview. «Irgendwann musst du natürlich auch ans Ziel kommen. Das schaffen die.»
Nach dem 0:6-Debakel in Spanien zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase war Bundestrainer Joachim Löw in die Kritik geraten. Dennoch hatte sich der Deutsche Fußball-Bund für die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem 60-Jährigen entschieden. «Jogi Löw und das gesamte Team wollen», versicherte Keller.
Neben den Turbulenzen um die DFB-Auswahl bleibt vom Corona-Jahr 2020, «dass viele Spiele nicht gespielt und viele geplante Geschichten nicht durchgeführt werden konnten», sagte der 63-Jährige. Vor allem bleibe aber der Hunger, «sich wieder zusammenfinden zu können und dass wieder eine Normalität ins Leben kommt.» Er hoffe, dass die Krise den Blick für das Wesentliche schärfe. «Vielleicht lernen wir daraus, respektvoller miteinander umzugehen und das normale Leben zu wertschätzen.»
Für 2021 wünscht sich Keller «nichts sehnlicher, als dass wir vielleicht mit den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die so langsam anlaufen, irgendwann die Stadien vollkriegen und die Jugend- und Amateurspieler sich wieder jeden zweiten Tag treffen und gegen den Ball treten.»
Sportlich steht neben der EM vor allem die Reform der Talentarbeit ganz oben auf der Agenda. «Wenn man schaut, wie wenige deutsche U21-Nationalspieler im Stammkader von Bundesligisten sind, dann zeigt dies, dass wir das gesamte Ausbildungskonzept so schnell wie möglich überarbeiten müssen», betonte Keller. «Wir müssen so schnell wie möglich das Projekt Zukunft Fußball, das ja schon in den Kinderschuhen steckt, gemeinsam mit den Landesverbänden entwickeln.»
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(dpa)
Ich muss nicht in der Champions League spielen, um glücklich zu sein.
— Mats Hummels