Ex-Europameister Uli Stielike sieht die Entwicklung des Fußballs in den vergangenen 50 Jahren kritisch.
Borussia Mönchengladbach
Bundesliga
•Rang: 9•Pkt: 13•Tore: 15:14
«Es sind viele positive Dinge auf den Weg gebracht worden. Rückpassregel, Torkamera, einheitliche Spielkalender, professionelle Schiedsrichter... Aber es ist auch viel Herzblut auf der Strecke geblieben», sagte der 66 Jahre alte Vizeweltmeister von 1982 im Interview des «Kicker».
Der einstige Star von Borussia Mönchengladbach und Real Madrid, kritisierte «Verantwortliche, die ihre Positionen nicht mehr aus Hingabe, sondern rein aus kommerzieller Sicht innehaben.» Zudem überdrehe man gerade die Schraube der technologischen Einflussnahme. «Die gute Änderung der Abseitsregel auf gleicher Höhe zerstört man jetzt durch wahnwitzige Entscheide, ob die Nasenspitze oder die Kniescheibe nicht doch zwei Zentimeter näher zum Tor ist.» Inzwischen gleiche eine TV-Übertragung, «bei all den Linien auf dem Bildschirm, einer Landvermessung», monierte der 42-malige Nationalspieler.
Stielike, der 2020 seine Trainerkarriere beendete, nennt diese Entwicklungen wie auch die Corona-Pandemie als gute Gründe, sich zurückzuziehen. 1989 hatte er als Coach der Schweizer Nationalelf seine Trainerkarriere gestartet und betreute danach auch Vereine in der Schweiz, in Katar, Südkorea und China sowie die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste. Auf die Frage, ob er lieber Spieler oder Trainer war, antwortete der Fußball-Rentner: «Ich hätte jederzeit gerne die Pfeife des Trainers gegen die Schuhe des Spielers getauscht. Als Spieler kannst du auch in einer wenig erfolgreichen Mannschaft glänzen, als Trainer bist du, bei ausbleibendem Erfolg, prinzipiell immer der Depp.»
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(dpa)
Eine Drehung mehr und ich wäre im Rasen verschwunden.
— Thomas Häßler über den tiefergelegten Rasen