Der frühere Bayern- und Werder-Profi Andreas Herzog (53 / ,,Dir gehört schon lange eine aufs Maul") übernahm im Sommer 2021 den österreichischen Bundesliga-Klub Admira Wacker als Coach – und muss gemeinsam mit dem neuen Sportdirektor Marcel Ketelaer, ehemaliger Spieler des HSV und von Borussia Mönchengladbach, eine große personelle Umstrukturierung im Kader bewältigen.
Andreas HerzogV. Köln•Mittelfeld•Österreich
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3. Liga
Eine Herkulesaufgabe. Acht Spieler mussten den Klub aus der Wiener Südstadt im Sommer verlassen, darunter auch der in der deutschen Bundesliga bei Lautern; KSC und Fortuna Düsseldorf aktive Erwin „Jimmy“ Hoffer (34). Ein weiterer prominenter Abgang war Emanuel Aiwu (20), der zu Rapid Wien ging.
Mehr als ein Dutzend neue Spieler kamen zu der Mannschaft aus Niederösterreich – insgesamt machte Admira ein Transfer-Plus von 700.000 Euro. Dennoch: Es ist keine leichte Situation für Herzog, der als Spieler u. a. mit dem SV Werder Bremen 1993 Deutscher Meister wurde. Am Sonntag wirkte Herzog am Spielfeldrand beim TSV Hartberg (1:1) äußerlich ruhig.
Dabei brachte ihn „Der Teilzeit-Goalie“, wie die Wiener Kronen-Zeitung Hartbergs eingesprungenen Aushilfs-Keeper Florian Faist (32) nannte, fast zur Verzweiflung. Faist, eigentlich nur die Nummer drei des Klubs aus der Steiermark, rettete dem TSV gegen den Tabellenvorletzten aus Mödling mit mehreren tollen Paraden den Punkt.
Herzogs Team hängt tief drin
„Mit dem 2:0 wäre es entschieden gewesen“, sagte Herzog nach dem Spiel, das unser Redakteur live in der kleinen ProFertil Arena sah.
Würzburg: Droht der nächste Abstieg?
Noch arger es bei den Würzburger Kickers aus. Das Team aus Unterfranken, wie Admira Wacker eine Mannschaft der Flyeralarm-Gruppe, könnte von der 2. Bundesliga in die Regionalliga durchgereicht werden. Auch bei den Würzburgern war der personelle Neuaufbau nach dem Abstieg riesig. Über 20 Spieler haben den Verein verlassen, 15 kamen neu dazu. Selbst die Verpflichtung erfahrener Spieler wie Marvin Pourié (30, KSC) oder Fanol Perdedaj (29, FC Saarbrücken) konnte die Kickers bislang kaum beflügeln.
Ein klassischer Fehler wäre es gewesen, wenn wir anstatt eines Fußballlehrers Norbert Meier einen Klavierlehrer Erwin Hotzenplotz geholt hätten.
— Rüdiger Fritsch Darmstadts Präsident auf die Frage, ob die Verpflichtung von Norbert Meier ein Fehler gewesen sei