Christian Streich hat auch bei einer seiner letzten Pressekonferenzen als Trainer des SC Freiburg klare Kante gezeigt und sich für mehr Offenheit im Profifußball ausgesprochen. Ein Coming-out "sollte eine absolute Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht", sagte der 58-Jährige am Donnerstag. Den Aufruf zu einem Gruppen-Coming-out durch Initiator Marcus Urban für Freitag findet Streich "super", unabhängig vom Erfolg des Vorstoßes.
Es gehe "nur um eins: Darum, dass ein Mensch mit einer gewissen Orientierung das einfach leben kann und nicht dauerhaft Angst haben muss."
In vielen Gesellschaftsschichten sei es "sehr positiv zu bewerten, was in unserem Land in den letzten Jahrzehnten passiert ist", sagte Streich: "Wenn ich darüber nachdenke, wie in der Kabine gesprochen wurde vor 30 Jahren, da war es gar kein Thema." Homosexualität sei "sehr negativ" und "mit vielen Vorurteilen behaftet" gewesen: "Das hat sich sehr geändert die letzten Jahrzehnte, das ist eine extrem positive Entwicklung."
Die Spieler, die immer modebewusster geworden sind, hätten hierzu einen Beitrag geleistet. "Schauen Sie mal, was die Jungs für Klamotten tragen und wie sie sich auf der Straße bewegen", sagte der Trainer, der den SC nach mehr als zwölf Jahren bei Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zum letzten Mal als Chefcoach betreuen wird: "Das hat dazu beigetragen, dass man auch eine andere Seite von sich zeigt. Dass rosa nicht nur für Mädchen da ist. Das ist cool, auch wenn es nicht ganz mein Modestil ist."
(sid)
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