Lutz Pfannenstiel geht mit großem Selbstvertrauen in seine erste Saison als Sportdirektor des neuen MLS-Teams St. Louis City SC.
«Traditionell ist eine Expansion-Mannschaft immer schlecht und braucht ein oder zwei Jahre, um sich einzugewöhnen. Dieses Echo bekomme ich auch von überall her: St. Louis kriegt die ersten Monate jetzt erst mal schön auf die Mütze. Wir sehen das ein bisschen anders. Unser großes Ziel ist, dass wir sofort wettbewerbsfähig sind und mithalten können», sagte der 49 Jahre alte ehemalige Torwart der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, wenn wir auf unseren Kader schauen, dass wir der Konkurrenz das Leben schwer machen können.»
Im Kader von St. Louis stehen neben Ex-BVB-Torwart Roman Bürki noch weitere Profis mit Bundesliga-Erfahrung, darunter Eduard Löwen (unter anderem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC), Tomás Ostrák (1. FC Köln) und der Brasilianer Klauss (TSG 1899 Hoffenheim).
Einzigartiges System
In der MLS steigen Mannschaften nicht auf und ab, sondern steigen als sogenannte Expansion-Teams direkt in der ersten Liga des US-Profifußballs ein. «Der US-Sport ist ja etwas anders, Expansion-Mannschaften gibt es ja nicht überall auf der Welt, das ist einzigartig. Wir haben einen kompletten Verein aus dem Nichts aufgebaut», sagte Pfannenstiel vor dem ersten Spiel am Samstag gegen Austin FC, der in seine dritte MLS-Saison geht. «Als ich im August 2020 gekommen bin, hatten wir gar nichts, kein Stadion, kein Trainingsgelände. Es gab einen Laptop und ein iPad und viele gute Präsentationen auf Papier. Jetzt kommt aber der Tag X», berichtete der ehemalige Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf.
Pfannenstiel war in seiner Zeit als Torwart ein Weltenbummler und arbeitete in seiner Karriere als Funktionär lange für die TSG Hoffenheim als Scout. «Wir haben eine Philosophie, da ist sehr viel Hoffenheim und ein bisschen Red Bull mit drin. Wir sind eine Pressingmannschaft, eine Mannschaft die über hohe Intensität und viel Laufbereitschaft kommt. Also sehr anders, als man es hier in den USA gewohnt ist», sagte er. «Man hat in unserem Set-up sehr viel Bundesliga. Das geht vom Trainer Bradley Carnell los, der selber Bundesliga-Spieler war, bis hin zum überragenden Stadion, was derzeit die modernste Soccer-Arena in den USA ist, bis hin zu einem Trainingsgelände, das in der Bundesliga Top Fünf wäre.»(dpa)
Alles, was wir in Schottland schlecht gemacht haben, müssen wir hier gut machen, denn es handelt sich nach wie vor um die Färöer-Inseln.
— Günter Netzer