Ein Überraschungsteam mit starkem Einfluss aus Deutschland stellt in der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS derzeit auch Superstar Lionel Messi und Inter Miami in den Schatten. Bei Neuling St. Louis City SC fallen Sportdirektor Lutz Pfannenstiel auch mehrere Tage nach dem vorzeitigen Gewinn der Western Conference nur Superlative ein. "Das ist ein Rekord für die Ewigkeit", sagte der als Globetrotter bekannte Ex-Torwart.
Zur besseren Einordnung bemühte Pfannenstiel, der als Torhüter zum ersten Spieler mit Profi-Einsätzen in allen sechs Kontinentalverbänden avanciert war, einen Vergleich zwischen seinem Team und Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim: "Das ist so, als ob Heidenheim deutscher Meister werden und in die Champions League einziehen würde", sagte der frühere Sport-Geschäftsführer von Zweitligist Fortuna Düsseldorf im Internet-Portal t-online.de.
In jedem Fall hat St. Louis nicht zuletzt durch Pfannenstiels Erfahrung beim Aufbau der Mannschaft in seiner ersten MLS-Saison bereits bemerkenswerte Meilensteine erreicht. Mit fünf Siegen nacheinander verbuchte das Team um die ehemaligen Bundesliga-Profis Roman Bürki, Eduard Löwen und Joao Klauss den besten Start eines Neulings in der MLS-Historie, sicherte sich frühzeitig die Play-off-Teilnahme und machte am vergangenen Wochenende durch den Conference-Erfolg auch schon die Qualifikation für die CONCACAF Champions League perfekt.
Die am Monatsende beginnende Finalrunde will Pfannenstiel für sein Team vor allem als Teil eines laufenden Reifeprozesses nutzen und keine überzogenen Erwartungen schüren. "Ich möchte nicht irgendwelche Ziele ausgeben. Es geht uns darum, Stabilität zu schaffen und das Ganze zu konsolidieren. Dann kommen die Ergebnisse von selbst."
Ein K.o.-Duell mit Weltmeister Messi und Miami hält der Niederbayer dabei kurz vor Abschluss der Punkterunde für höchst unwahrscheinlich. Auch wenn Messi die Liga "fast im Alleingang zerlegt" habe, "glaube ich nicht, dass Inter es noch schafft", sagt der 50-Jährige: Miamis Rückstand auf die Play-off-Plätze sei bei der Verpflichtung des Argentiniers bereits "einfach zu groß" gewesen.
(sid)
Eine Beerdigung in Berlin ist alles, was wir erwarten können.
— Die britische Zeitung Sunday People nach dem 1:3 gegen Deutschland in Wembley und vor dem Rückspiel in Berlin (0:0).