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"Nur das schnelle Geld": Kuranyi kritisiert Spielerberater

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:01 Uhr | 01.12.2023
"Nur das schnelle Geld": Kuranyi kritisiert Spielerberater
Foto: sid

Nach mehreren Jahren in der Beraterbranche zieht der frühere Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi die Seriosität zahlreicher Kollegen in Zweifel. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung beklagte der 41-Jährige ein oft ausschließlich finanzielles Interesse an den Spielern und mangelndes Engagement für eine sportliche Entwicklung der Klienten.

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Kevin Kuranyi
AngriffBrasilien
Zum Profil

Person
Alter
42
Größe
1,90
Gewicht
83
Fuß
R
Daten

Regionalliga Süd

Spiele
33
Tore
10
Vorlagen
-
Karten
3-1

"Viele Berater sehen nur das schnelle Geld", sagte Kuranyi: "Wenn man auch nur einen einzigen Fußballer nach ganz oben bringt, hat man ausgesorgt. Millionen kannst du als Berater auch verdienen."

Der ehemalige Bundesliga-Torjäger des VfB Stuttgart, von Schalke 04 und der TSG Hoffenheim hatte seine Profilaufbahn 2016 beendet und danach eine Tätigkeit als Spielerberater aufgenommen. In seiner Agentur betreut der zweimalige EM-Teilnehmer vor allem Nachwuchsspieler, aber vereinzelt auch Profis aus ausländischen Topligen. 

Aus Sicht des früheren Russland-Legionärs sind "furchtbare Berater" häufig die Ursache für finanzielle Schwierigkeiten oder gar Pleiten ehemaliger Profis: "Gerade bei Jungs, die nicht lange zur Schule gegangen sind oder aus ärmeren Verhältnissen kommen, passiert das oft. Die haben nie gelernt, mit Geld umzugehen. Da kommt dann jemand daher, dem du egal bist und der nur Geld mit dir verdienen will – und dann ist das Geld schnell mal weg", meinte Kuranyi. 

Er sei sich "nicht so sicher", ergänzte der Deutsch-Brasilianer, ob diese Berater den Spielern wirklich helfen wollen, "sich weiterzuentwickeln".

Außer mit Finanzfragen sind Profis laut Kuranyi nach ihrer Laufbahn auch mit der Rückkehr in den Alltag überfordert. "Man ist", sagte der 52-malige Nationalspieler, "als Fußballer wahnsinnig erfolgreich und wahnsinnig bekannt. Und ganz plötzlich ist man dann nicht mehr wichtig, muss nicht mehr Leistung bringen. Man verliert sich. Nicht umsonst werden einige Spieler zu Alkoholikern."

(sid)



Er sieht damit deutlich besser aus als vorher.

— Hans Meyer über Max Eberl mit Gesichtsmaske.