Mixed Zone

Neuer Teilhaber: Beitar Jerusalem «steht allen offen»

von Marcel Breuer | dpa18:20 Uhr | 08.12.2020
Anhänger des Fußballvereins Beitar Jerusalem feuern ihre Mannschaft an. Ein arabischer Geschäftsmann beteiligt sich an dem Club. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa
Foto: Abir Sultan

Der neue Teilhaber des israelischen Fußballvereins Beitar Jerusalem will den Club zu einem Beispiel für das friedliche Zusammenspiel von Israelis und Arabern machen.

Beitar Jerusalem
Ligat Ha´al
Rang: 2Pkt: 22Tore: 22:12

«Unsere Tür steht allen offen», sagte Scheich Hamad bin Chalifa al-Nahjan, der 50 Prozent der Anteile an dem Verein übernimmt, in Dubai. «Wir wollen ein Vorbild sein und zeigen, dass Juden und Muslime zusammenarbeiten können.»

Teile der Fanszene von Beitar Jerusalem gelten als sehr rechts. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber Empörung ausgelöst. Teils war bei Spielen die Parole «Tod allen Arabern» zu hören. Die Vereinsspitze unter Besitzer Mosche Hogeg bemüht sich, dem entgegenzuwirken.

Befürchtungen vor Reaktionen aus der Beitar-Fanszene bei Aufnahme arabischer Spieler wies Al-Nahjan zurück. Die rassistischen Teile der Fangemeinde seien «irregeführte Jugendliche nach einer Gehirnwäsche». Er sei bei dem Verein eingestiegen, um ihn «weiterzuentwickeln und auf die nächste Stufe» zu heben. Scheich Hamad ist Geschäftsmann und verwandt mit dem Kronprinzen Abu Dhabis und faktischen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate.

Israel und die Emirate hatten im August die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beschlossen. Die Emirate rückten damit von der Linie arabischer Länder ab, Beziehungen mit Israel zu verweigern, solange der Konflikt mit den Palästinensern nicht gelöst ist. Im Gegenzug für die Annäherung kündigte Israel an, die Annektierung von Gebieten im Westjordanland auszusetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

© dpa-infocom, dpa:201208-99-618633/2

(dpa)



Wenn ich Tore schieße, gewinnen wir fast nie.

— Sergej Barbarez, Hamburger SV, nach einem 3:3 beim VfB Stuttgart (2000), bei dem er zwei Treffer erzielte.