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Kuntz adelt Fritz Walter: Fußballerischer Wert "wie heute Messi"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid07:38 Uhr | 30.10.2020
Stefan Kuntz schwärmt von Fritz Walter
Foto: FIRO Sportphoto/SID

Den wohl schönsten Treffer seines Idols wollte Stefan Kuntz sich immer und immer wieder anschauen. Über Jahrzehnte hinweg prangte ein Bild des legendären Hackentreffer von Fritz Walter aus dem Jahr 1956 an der Wand der Bar von Papa Günter. Doch den Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954 zeichnete für Kuntz noch viel mehr aus. "Vorbild, Kameradschaft, Weltklassefußballer", beschreibt der 58-Jährige die Einzigartigkeit der Lauterer Legende, die am Samstag 100 Jahre alt geworden wäre.

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Kuntz gehörte zu der Generation, die Walters Kunststück beim 1. FC Kaiserslautern wiederholte und mit den Pfälzern Meister wurde. "Wir haben damals im Grunde einfach seinen Leitspruch erfüllt", sagte der gebürtige Neunkirchner DFB.tv: "Wir haben mit einer unwahrscheinlichen Kameradschaft, einer Ausgeglichenheit in der Mannschaft und einem großen Zusammenhalt etwas erreicht, womit keiner gerechnet hat."

Als Fußballer sieht Kuntz Walter auf einer Ebene mit den Allergrößten des Weltfußballs. "Was man heute für Messi als Zahl im Kopf hat, das wäre heute sein Wert - aber nur vom Fußballerischen her", so der U21-Nationaltrainer. Bei Walter komme noch ein anderes grandioses Paket hinzu, "das Werte und Menschlichkeit beinhaltet".

Das Kuntz selber medial teilweise als "Fritz Walters Enkel" bezeichnet wird, schmeichelt ihm sehr. "Für mich ist es das größte Kompliment, was man mir machen kann. Aber da würde ich mich nicht als geeignet sehen, da fehlt mir ein bisschen was zu", sagte der Europameister von 1996 breit grinsend.

(sid)



Mir sin noch net im Finale, mir müsset erst Fußball spiele!

— Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, vor dem Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV (3:1) in der ARD.