Mixed Zone

Iran-Kicker sollen Israel-Verbot vertraglich klarstellen

von Marcel Breuer | dpa16:53 Uhr | 07.08.2017
Ehsan Hajsafi (r) ist einer der beiden Nationalspieler Irans denen Ungemach vom eigenen Verband droht, weil sie gegen Israelis spielten. Foto: Abedin Taherkenareh
Foto: Abedin Taherkenareh

Teheran (dpa) – Im Ausland spielende iranische Fußballer sollen vertraglich klarstellen, dass sie nicht gegen israelische Mannschaften antreten, fordert das Außenministerium, wie Sprecher Bahram Ghassemi nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA erklärte.

7

Masoud Shojaei
Tractor Sazi TMittelfeldIran
Zum Profil

Person
Alter
40
Größe
1,87
Gewicht
79
Fuß
R
Daten

Pro League

Spiele
-
Tore
-
Vorlagen
-
Karten
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Demnach solle dieses Verbot schon im Vorfeld in den Verträgen verankert werden. In der Europa-League-Qualifikation waren die Nationalspieler Massoud Schojaei und Ehsan Hajsafi in der vorigen Woche mit Panionios Athen gegen Maccabi Tel Aviv angetreten. Seitdem droht beiden Akteuren eine Sperre oder gar ein Ausschluss aus der iranischen Auswahl. Dies würde für beide auch das Aus bei der WM nächstes Jahr in Russland bedeuten.

Sportministerium und Fußballverband (FFI) haben die beiden Spieler verurteilt und ihr Auftreten scharf kritisiert. Eine Entscheidung wollen sie aber noch nicht treffen. Ein Ausschluss, der die logische Konsequenz sein müsste, würde laut Beobachtern zu einer Protestwelle der Fans führen. Schojaei als Kapitän und Hajsafi als dessen Stellvertreter sind Schlüsselspieler und daher unverzichtbar.

Besonders in den sozialen Netzwerken gab es massive Proteste der Fans und Mitspieler gegen eine drohende Sperre sowie uneingeschränkte Unterstützung für Schojaei und Hajsafi. Sie hätten nur ihren Job im Verein gemacht, hieß es übereinstimmend. Auf Twitter starteten die Fans mit dem Hashtag «Fußball ist nicht politisch» sogar eine Kampagne gegen eine eventuelle Strafe. Für sie sei das 38-jährige Verbot absurd, habe politisch nichts gebracht und könnte sogar zu einer eventuellen Disqualifikation Irans von der WM 2018 durch den Weltverband FIFA führen.



Reiner Calmund, vielen Dank, dass ich zwischendurch zu Wort gekommen bin.

— Jörg Wontorra, SAT 1, nach einem Interview mit Reiner Calmund.