Mixed Zone

Eberl hält WM alle zwei Jahre für «kompletten Schwachsinn»

von Marcel Breuer | dpa14:16 Uhr | 10.09.2021
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hält eine WM alle zwei Jahre für «Schwachsinn». Foto: Marius Becker/dpa
Foto: Marius Becker

Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hält die Idee, alle zwei Jahre eine Fußball-Weltmeisterschaft auszurichten, für «kompletten Schwachsinn».

Max Eberl
MittelfeldDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
51
Größe
1,74
Gewicht
74
Daten

Bundesliga

Spiele
104
Tore
-
Vorlagen
2
Karten
32-1

«Ich halte überhaupt nichts davon, in einer solchen Zeit solche Themen in dieser Form zu diskutieren», sagte Eberl. «Der Fußball ist schon sehr präsent, noch mehr Präsenz führt nicht zu noch mehr Interesse», sagte Borussias Sportdirektor.

Auch Gladbachs Trainer Adi Hütter hält die Belastungsgrenze für die Spieler längst erreicht. «Das ist fast nicht mehr machbar. Es geht auch um die Belastung der Spieler, die oft mit Verletzungen von den Länderspielen zurückkommen. Früher waren es auch nur zwei Spiele, heute sind es schon drei», sagte der Österreicher. Es sei auch eine gewisse Sättigung erreicht. «Teilweise weiß man schon gar nicht mehr, wer vor zwei Jahren im Finale der Europameisterschaft gestanden hat», sagte Hütter.

Auch Dardai und Friedrich kritisch

Trainer Pal Dardai und Sportdirektor Arne Friedrich von Hertha BSC sehen die Idee ebenso sehr kritisch. «Ich halte nichts davon. Ich bin groß geworden mit der WM alle vier Jahre. Im Eishockey hat man sie jedes Jahr, da geht mir das Besondere verloren. Wir haben schon zu viel Fußball. Alles ist aufgebläht», sagte Friedrich bei der Pressekonferenz des Berliner Fußball-Bundesligisten.

Dardai vermutet hinter den Plänen des Fußball-Weltverbandes primär monetäre Gründe. «Zum Schluss ist es immer das Geld. Wer will wie Geld machen?», sagte der 45-Jährige. Als Trainer müsse er sich aber um die Gesundheit der Spieler Sorgen machen. «Die Spieler sind schon belastet. Es wird immer schwieriger, jeden Sommer ein Turnier, das ist nicht gut für die Körper», betonte Dardai, für den auch Nostalgie eine Rolle spielt: «So wie es ist, ist es schön», sagte der Ungar.

© dpa-infocom, dpa:210910-99-167389/2

(dpa)



Wenn ich heute fünf Talente einbaue und mehrere Spiele hintereinander verliere, dann lassen die Leute an den Blumen, die sie mir zuwerfen, plötzlich die Töpfe dran.

— Otto Rehhagel