Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den rechtsextremistischen Vorfall beim Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Israel (2:0) "aufs Schärfste" verurteilt. Bei der Begegnung am vergangenen Samstag in Sinsheim hatte ein 28 Jahre alter Zuschauer mehrfach den Hitlergruß gezeigt, gegen die Person sind inzwischen strafrechtliche und verbandsrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Samstag, 26.03.2022
"Der DFB spricht sich klar gegen jegliche Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt aus", hieß es vom Verband, das sei auch in seiner Satzung verankert: "Fußball ist vielfältig - so wie die ganze Gesellschaft." Der DFB trete ein für ein "Klima des Respekts und der Mitmenschlichkeit im Fußball", das mache er auch mit vielfältigen Aktivitäten zu diesem Thema deutlich.
Die Reaktion eines anderen Fans, der nach dem Vorfall in Sinsheim während der ersten Spielhälfte einen Ordner informiert hatte, sei "vorbildlich" gewesen, lobte der Verband und ermunterte andere "ausdrücklich" zu ähnlichem Vorgehen. Der Ordnungsdienst bei Länderspielen sei entsprechend geschult und werde eingreifen.
Zusätzlich bietet der DFB an Länderspieltagen im In- und Ausland ein Fan-Telefon (0151/16788111) an, über das jegliche Form von Hilfe angefordert werden kann. Über das Hinweisgebersystem des DFB könnten derartige Vorfälle auch im Nachhinein gemeldet werden.
Schon vor dem Start ins WM-Jahr vor 25.600 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in einer Videobotschaft unter anderem gegen Antisemitismus ausgesprochen. Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Direktor Oliver Bierhoff betonten rund um die Begegnung, dass es mit Blick auf die Geschichte ein ganz besonderes Spiel für das deutsche Nationalteam sei.
(sid)
Zweimal wollte ich gegen Deutschland nicht verlieren.
— Bremens Ukrainer Viktor Skripnik nach dem Erfolg über den FC Bayern, dem das verlorene Qualifikationsspiel gegen Deutschland vorausging