Champions-League-Sieger, spanischer Meister mit Real Madrid – und seit Montagabend endlich auch Gewinner des „Ballon d‘ Or“. Die seit 1956 von der Zeitschrift France Football vergebene Auszeichnung ging erstmals an Karim Benzema (34).
Robert Lewandowski
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„Er wird den Preis wohl gewinnen, wenn sie ihn nicht wieder absagen“, stichelte Benzemas Torjäger-Konkurrent Robert Lewandowski (34) vom FC Barcelona vor dem „Clasico“ bei Real Madrid (1:3 / Fussballdaten.de berichtete).
Eine kleine Spitze des Polen, der 2020 für den „Ballon d‘ Or“ eigentlich allein auf weiter Flur war. Dumm nur, dass France Football die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abbrach. 2021 unterlag Lewandowski dann Lionel Messi (35, PSG).
Auch 2022 ging der frühere Star-Stürmer des FC Bayern München leer aus. Lewandowski landete hinter Monsieur Le Benzema, Sadio Mané (30, FC Bayern) und Kevin de Bruyne (31, Manchester City) nur auf Platz 4.
Vom Champions-League-Sieger Real Madrid schafften es nach Benzema mit Torhüter Thibaut Courtois, Vinicius Junior und Luka Modric noch drei weitere Spieler unter die Top 10. Auch das spricht für die überragende Klasse der Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti (63).
Für Benzema, der in 6 La-Liga-Spielen in dieser Saison bislang 4-mal traf, sprach neben dem Champions-League-Titel, den er mit den „Königlichen“ zum 5. Mal in seiner Karriere gewonnen hatte, vor allem ein Wert. Die Anzahl der Tore in der K.o.-Phase der vergangenen Spielzeit in der Champions League.
Am Montag wurde Monsieur Le Benzema zum ersten französischen Sieger dieser prestigeträchtigen Veranstaltung seit Monsieur Le Zidane im Jahr 1998. Zinedine Zidane (50), damals zweifacher Torschütze für Frankreich im WM-Finale gegen Brasilien, hatte die Wahl vor 24 Jahren ebenfalls völlig zu Recht gewonnen – und zwar vor dem kroatischen WM-Dritten und Real-Profi Davor Suker.
Vor Benzema durchbrach nur 2019 sein kroatischer Teamkollege Luka Modric, Vize-Weltmeister von 2018, die Phalanx von Cristiano Ronaldo (37) und Lionel Messi. Die beiden Ausnahmespieler ihrer Generation hatten ab 2008 keinen anderen Spieler an den „Ballon d’Or“ gelassen.
Wenn das Spielsystem verschwimmt, schwimmt der Trainer.
— Jupp Heynckes