Wegen eines Transparentes seiner Fans mit einer szenetypischen Verunglimpfung von Polizisten sieht sich Fußball-Bundesligist 1. FC Köln mit Kritik der Gewerkschaft der Polizei (GdP) konfrontiert. Der NRW-Landesverband forderte vom FC in den sozialen Netzwerken eine Stellungnahme zu den Umständen beim Punktspiel am letzten November-Freitag gegen Meister Bayern München (0:1).
"Ordner schritten nicht ein. Fernsehkameras trugen das Bild hinaus ins Land", beklagte die GdP den Mangel an Konsequenzen für die allgemeine Herabwürdigung von Polizisten.
Die Gewerkschaft erwartet eine deutliche Positionierung des Klubs: "Wie passt so ein Transparent zu den Werten des 1. FC Köln? Werden wir solche Transparente künftig öfter bei Euch sehen? Ihr wisst schon, dass bei Heimspielen in Köln teilweise mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sind, um die Sicherheit zu gewährleisten? Wisst Ihr, oder..? Was sagt Ihr unseren Kollegen, die sich bei Stadioneinsätzen die Wochenenden um die Ohren schlagen – und sich dafür so beleidigen lassen müssen..?", schrieb die GdP. Ihr NRW-Vorstand stehe für ein Gespräch bereit.
Unterschiedliche Sichtweisen von Klubs und Polizei auf das Verhalten von Fans, insbesondere der Ultras, gegenüber Polizisten vor und in Stadien sind keine Seltenheit. Nur einen Tag nach Kölns Begegnung mit den Bayern überschatteten gewalttätige Auseinandersetzungen von Hooligans von Eintracht Frankfurt mit Sicherheitspersonal und Polizisten das Spiel gegen den VfB Stuttgart. Angesichts von jeweils gut 100 Verletzten in beiden Lagern verurteilte die Eintracht Gewalt gegen Ordnungskräfte und die Polizei zwar scharf, forderte aber zugleich eine Aufarbeitung des Polizei-Einsatzes.
(sid)
Nach zwei Sonnenjahren ziehen düstere Wolken auf.
— Friedel Rausch, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, nach einem 1:3 in Frankfurt.