Zwei Jahre lang spielte Achraf Hakimi auf Leihbasis bei Borussia Dortmund, bevor es den Marokkaner im Sommer zu Inter Mailand zog. Bei seinem Ausbildungsverein Real Madrid wurde ihm weiterhin keine Perspektive geboten. 40 Millionen Euro ließ sich Inter die Dienste des rechten Außenbahnspielers kosten. Wenn es nach Andreas Brehme geht, ist dieser Preis mehr als gerechtfertigt. Im Interview mit „La Gazzetta dello Sport“ sprach er über den Ex-Dortmunder und das anstehende Mailänder Derby.
Samstag, 17.10.2020
Brehme selbst kennt die italienische Liga aus seiner aktiven Zeit als Spieler. Vier Jahre lang spielte er für Inter Mailand. Auch heute scheint er noch gute Kontakte zum alten Verein zu pflegen. Seiner Aussage nach habe sich Antonio Conte, Trainer der Nerazurri, beim direkten Duell mit dem BVB in Hakimi „verliebt“. Während der Gruppenphase der vergangenen Champions League-Saison trafen beide Mannschaften zweimal aufeinander. Im Hinspiel Ende Oktober behielten die Italiener noch die Oberhand, doch im Rückspiel sorgte Hakimi mit einem Doppelpack für den 3:2-Heimsieg der Dortmunder.
„Conte hat sich in Hakimi in Dortmund verliebt und er hat es gut gemacht. Der Flügelspieler ist in seinem Spiel von grundlegender Bedeutung. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, es gibt nicht viele davon“, so Brehme über den geborenen Madrillenen. In der Bundesliga habe Hakimi gezeigt, dass er ein Unterschiedsspieler sein kann. Vor allem seine überlegte Entscheidungsfindung zeichne ihn aus.
Reichlich Unverständnis hat Brehme hingegen für die Verantwortlichen von Real Madrid übrig. „Warum haben sie ihn gehen lassen? Das frage ich mich auch.“ Offenbar hätten die Königlichen die Qualitäten des 28-fachen marokkanischen Nationalspielers nicht erkannt. „Hakimi ist nicht irgendjemand, auf dem Platz macht er Dinge, die andere nicht können“, so der Weltmeister von 1990.
Auf das anstehende Derby in der Serie A zwischen Inter und der AC Mailand blickt Brehme mit gemischten Gefühlen voraus. „Es wird anders als alle anderen Derbys zuvor und aus einem Grund unvorhersehbar. Es gibt kein Publikum, es wird sehr seltsam sein, das San Siro leer zu sehen, selbst für die Spieler.“ Sportlich sieht der 59-Jährige keinen klaren Favoriten. „Auf dem Platz kann das Spiel ein Sprungbrett für Inter sein. Aber aufgepasst, Milan ist ebenfalls gut drauf: das gilt also auch für sie.“
Schlachtross ist in Ordnung, aber alt verbitte ich mir!
— Oliver Kahn, damals 35, der von einem bekannten Journalisten mit ,,altes Schlachtross" begrüßt wurde.