Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, wünscht sich in der Diskussion um Menschenrechtsverletzungen im WM-Gastgeberland Katar mehr Engagement vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Der deutsche Fußball muss jetzt zusammen mit anderen Landesverbänden seinen Einfluss auf die FIFA und Katar nutzen, um auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen", sagte Beeko der Rheinischen Post (Mittwochausgabe).
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Von einem Boykott der WM 2022 hält Beeko nichts. "Mehr als auf einen Boykott hoffen die Menschen, die in Katar unter den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen leiden, auf internationale Solidarität, die das Sportereignis in die Pflicht nimmt", so Beeko: "Ihre Hoffnung liegt weniger auf einer Absage der Spiele, die die bereits erreichten Erfolge für ihr Leben und ihre Arbeit in Luft auflöst, sondern auf einer internationalen Aufmerksamkeit, die wirkungsvoll und laut auf weitere Verbesserungen drängt."
Der DFB habe bereits zusammen mit dem DGB und dem Internationalem Gewerkschaftsbund Erwartungen an die FIFA formuliert, dazu "seit 2019 ein Bekenntnis zu Menschenrechten in der Satzung" und "sich zu einer EM 2024 in Deutschland bekannt, die 'auf Grundlage der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte organisiert und veranstaltet' werden soll. Jetzt muss der deutsche Fußball für die Menschenrechte aufspielen".
(sid)
Der Fußball hat bei uns einen Stellenwert, der gar nicht statthaft ist - für das bisschen Arschwackeln.
— Hans Meyer