Nach nur gut drei Monaten hat Brasiliens einstiger Weltmeister-Coach Luiz Felipe Scolari beim in die 2. Liga abgestürzten Fußball-Traditionsklub Cruzeiro EC aus Belo Horizonte das Handtuch geworfen. Sein bis Ende 2022 gültiger Vertrag wurde am Montag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Somit sitzt der 72-Jährige schon beim Saisonfinale am Freitag nicht mehr auf der Bank des Tabellenzwölften.
Der Abstieg Ende 2019 hatte bei Cruzeiro einen millionenschweren Schuldenberg offengelegt. Wegen ausstehender Transferzahlungen war der Klub mit sechs Minuspunkten in die Saison gestartet und zwischenzeitlich gar mit einem Transferbann vom Weltverband FIFA belegt worden.
Dennoch führte Scolari den Pokalsieger von 2017 und 2018 zunächst von Rang 19 bis in die Nähe der Aufstiegsplätze, ehe es auch sportlich wieder bergab ging.
Scolari hatte Cruzeiro erstmals Anfang des Jahrtausends trainiert, wechselte von dort 2001 zur Selecao, mit der er ein Jahr später den WM-Titel im Finale in Yokohama gegen Deutschland (2:0) gewann.
Seine zweite Amtszeit bei der Nationalmannschaft endete aber 2014 mit dem 1:7-Debakel im WM-Halbfinale gegen die DFB-Elf. Seinen letzten großen Titel gewann er 2018 als brasilianischer Meister mit Sao Paulos Topklub SE Palmeiras.
(sid)
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