Altobelli! Italiens Pokal-Wettbewerb Coppa Italia feierte am 16. Juli 1922 vor exakt 100 Jahren Premiere. Deutsche Stars hielten diesen Cup schon oft in Händen, doch für Weltmeister Rudi Völler (62) ist es wohl für immer ein besonderer Titel.
Gianluigi Buffon hat sie. Francesco Totti hat sie. Diego Maradona hatte sie auch, diese Coppa Italia. Aber: Alle diese Superstars holten auch mindestens eine nationale Meisterschaft oder weitere Pokalsiege…
Für Völler gilt das nicht, der Final-Erfolg von 1991 (3:1 und 1:1) mit der AS Rom gegen Sampdoria Genua und zwei Elfmeter-Treffern von „Rudi Riese“ (BILD) blieb der einzige Erfolg in einem nationalen Wettbewerb für den Champions-League-Sieger von 1993.
Vor seinem Wechsel zur Roma verpasste Völler in Diensten von Werder Bremen drei Mal (1983, 1985, 1986) die Deutsche Meisterschaft. Als Sportdirektor von Bayer Leverkusen griff er 1997, 2000 und 2002 vergeblich nach der Meisterschale respektive dem DFB-Pokal (2002, 2009).
Die für Völler schicksalhafte Coppa Italia war auch für die Römer ein Menetekel. Bis die AS Rom den 8,8 Kilo schweren, 1935 von den faschistischen Machthabern eingeschmolzenen Pokal wieder in Händen hielt, dauerte es bis 2007.
Die Premiere am 16. Juli 1922 gewann ein Verein, der seit vielen Jahren im italienischen Amateurfußball (aktuell Serie D) dümpelt: Der FC Vado aus Ligurien. Die schon damals drittklassigen „Vadesi“ siegten im heimischen Vado Ligure mit 1:0 gegen Udinese Calcio. „Der italienische Fußball muss mit Blick auf den FA Cup keinen Neid mehr verspüren, ein Klub der 3. Liga steht im Finale der Coppa Italia“, war‘s Italiens Fußball-Bibel Gazzetta dello Sport schon nach dem Halbfinal-Coup gegen Florenz begeistert.
He, Brrrand, du - du bist doch bolitisch, bist du doch, du Grüner, machst auf sozial und hetzt hier den Schirri gegen uns auf.
— Lothar Matthäus im Pokalhalbfinale Bayern-Rostock zu Christian Brand