Stürmerstar Mario Balotelli trauert kurz vor seinem möglichen Comeback bei Fußball-Europameister Italien einer glanzvolleren Karriere nach. Der 31-Jährige sieht einen Mangel an persönlicher Stärke als Grund dafür, niemals die Wahl zum Weltfußballer gewonnen zu haben. Das sagte Balotelli, mittlerweile beim türkischen Mittelklasse-Team Adana Demirspor unter Vertrag, im Gespräch mit The Athletic.
Mario Balotelli
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Seiner eigenen Einschätzung zufolge hätte Balotelli einen Vergleich mit den Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi jedenfalls nicht fürchten müssen. "Ich habe einige Gelegenheiten verpasst, auf diesem Niveau zu sein, aber ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass meine technische Qualität auf dem gleichen Level von Ronaldo und Messi ist", sagte der "Deutschland-Schreck" von der EM-Endrunde 2012.
Auf dem Weg zum Gipfel aber habe er sich selbst im Wege gestanden: "Mein Charakter hat mich dazu verleitet, viele Fehler zu machen. Einer der ersten war es, Manchester City zu verlassen." Der Klub habe damals "gerade seinen Aufstieg begonnen, und ich hätte das tun sollen, was Sergio Aguero getan hat, nämlich lange zu bleiben. Ich wäre einer der Protagonisten gewesen und hätte mindestens einen Ballon d'Or gewonnen", sagte "Super-Mario".
Balotelli darf derzeit noch auf seine erste Nominierung für die Squadra Azzurra nach rund dreieinhalb Jahren hoffen. Das einstige Enfant terrible steht seit Ende Januar im vorläufigen Kader von Nationaltrainer Roberto Mancini für die WM-Play-offs des viermaligen Weltmeisters. Italien trifft zunächst auf Nordmazedonien und im Erfolgsfalls entweder auf die Türkei oder Portugal.
In der Nationalmannschaft stehen für Balotelli in 36 Spielen 14 Treffer zu Buche. In Erinnerung blieb vor allem sein Doppelpack bei Italiens 2:1-Sieg im EM-Halbfinale 2012 gegen Deutschland. Auf Vereinsebene war Balotelli außer für die Citizens und den AC Mailand auch für den FC Liverpool und Inter Mailand aktiv.
(sid)
Man ist sich gar nicht so 100-prozentig bewusst, was es bedeutet, Weltmeister zu sein.
— Jürgen Grabowski, der an seinem Geburtstag 1974 Weltmeister wurde, in einem Interview.