Neun Tore und neun Vorlagen in 44 Pflichtspielen, davon 29 Mal in der Startelf – das ist nicht der Anspruch von André Silva an sich selbst. Und das ist auch nicht das, was man sich in Leipzig vom Angreifer in seiner zweiten Saison bei den Sachsen erhofft hatte. Während man Spieler wie Christopher Nkunku (Chelsea), Konrad Laimer (Bayern) oder zuletzt Dominik Szoboszlai (Liverpool) sicherlich gerne behalten hätte, ist man bei Silva aus anderen Gründen gesprächsbereit. Interesse kommt aus der Serie A.
André Silva
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So schreibt der italienische Transferexperte Gianluca Di Marzio, dass André Silva bei Lazio Rom auf dem Zettel stehen soll – und zwar ganz oben. Die Laziali suchen einen Angreifer, der gemeinsam mit Ciro Immobile die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen soll. Neben Silva sollen auch Antonio Sanabria (FC Turin), Marcos Leonardo (FC Santos) und Taty Castellanos (New York City FC) für die vakante Position neben dem erfahrenen Goalgetter Immobile in Frage kommen.
Dem Bericht zufolge verlangt Leipzig für Silva 15 bis 18 Millionen Euro Ablöse. Lazio-Coach Maurizio Sarri soll für einen Silva-Transfer bereits grünes Licht gegeben haben. Der 64-Jährige hat Lazio vergangene Saison auf Platz zwei und damit in die Champions League geführt. Das ist für Lazio die beste Platzierung seit dem Meistertitel 2000 unter Sven-Göran Eriksson.
Die Zeit in Leipzig könnte sich für Silva derweil dem Ende zuneigen. Obwohl er 2021 für 23 Mio. Euro aus Frankfurt verpflichtet wurde (damaliger Marktwert laut transfermarkt.de: 45 Mio. Euro), konnte er die Erwartungen nie erfüllen. In seiner ersten Spielzeit für die Leipziger netzte er in 51 Pflichtspielen 17 Mal ein und gab acht Assists. Keine schlechte Quote, aber auch nicht das, was man im portugiesischen Nationalspieler (53 Einsätze) ursprünglich gesehen hatte.
Aktuell ist Silva verletzt, fällt mit einer Oberschenkelverletzung aus. Im Angriff dürfte er kommende Saison ohnehin einen schweren Stand haben. Der slowenische Neuzugang Benjamin Sesko (kommt für 24 Mio. Euro von Red Bull Salzburg) wird die Offensive des Pokalsiegers beleben. Außerdem soll Loïs Openda (RC Lens) als Nachfolger von Nkunku kommen. Hinzu kommen Timo Werner und Yussuf Poulsen, während Alexander Sörloth (zuletzt an Real Sociedad verliehen) noch gehen darf. Ein Wechsel nach Italien könnte daher für alle Beteiligten das Beste sein. Den italienischen Fußball kennt André Silva bereits aus seiner Zeit bei der AC Milan (41 Spiele, zehn Tore, zwei Vorlagen).
Wir haben uns dilettantisch wie eine Schülermannschaft angestellt, wobei ich nichts gegen Schüler habe.
— Friedhelm Funkel