Wück nimmt Mahmutovic in Schutz: "Das ist ein Lerneffekt"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid09:32 Uhr | 03.12.2024
Wück nimmt Mahmutovic in Schutz: "Das ist ein Lerneffekt"
Foto: IMAGO/Maximilian Koch/SID/IMAGO/Maximilian Koch

Nach dem unnötigen Denkzettel zum Jahresabschluss machte Christian Wück seiner unglücklichen Debütantin keinerlei Vorwurf. "Sie hat ordentlich gespielt. Sie hat in der einen Szene einfach eine falsche Entscheidung getroffen", sagte der Fußball-Bundestrainer zum Patzer von Torhüterin Ena Mahmutovic, der zum 1:2 (0:1)-Endstand gegen Italien führte: "Das darf man den Spielerinnen auch zugestehen. Das ist ein Lerneffekt."

Unter Druck hatte die 20-Jährige vom FC Bayern den Ball an Sofia Cantore (74.) verloren, die dann das Spiel entschied. Wück habe seinem verjüngten Team vorher bereits versichert: "Ich stehe für diese Fehler ein. Ich mache da überhaupt keinen Vorwurf." Schon vor der Partie in Bochum habe er Mahmutovic erklärt, "sie sollte sich nicht einbilden, dass heute dieses Spiel ihre Nationalmannschaftskarriere beeinflusst."

Auch die Teamkolleginnen leisteten Aufbauarbeit. "Natürlich darf sie sich ärgern. Sie ist jung. Ich habe ihr gesagt, dass es ihr erstes Länderspiel war und sie stolz auf sich sein darf", sagte Innenverteidigerin Sara Doorsoun: "Ich glaube, dass sie beim nächsten Mal dann den Ball einfach wegschlägt."

Der Chancenwucher der deutschen Offensive in der zweiten Halbzeit hatte ja ebenso zur Niederlage beigetragen. "Wenn wir letztendlich vorne die Tore gemacht hätten, hätten wir dieses Spiel auch gewonnen", meinte Doorsoun: "Wir haben den Italienerinnen einfach zwei Tore geschenkt." 

Denn schon das 0:1 durch Agnese Bonfantini (11.) fiel nach einem üblen Abspielfehler von Sarai Linder, die als angestammte Außenverteidigung von Wück wieder in der Abwehrzentrale ausprobiert wurde. Zwischenzeitlich hatte Felicitas Rauch (51.) ausgeglichen. So aber stehen nach vier Spielen unter Wück zwei Auswärtssiege (4:3 in England und 6:0 in der Schweiz) sowie zwei Heimniederlagen (1:2 auch gegen Australien) zu Buche. 

Bis zur EM im kommenden Sommer in der Schweiz sieht Wück noch viel Arbeit, aber auch Grund für Optimismus. Denn seine Schützlinge stehen voll hinter dem neuen, mutigen Spielstil: "Wir werden diesen Entwicklungsschritt gehen, weil ich davon überzeugt bin, dass wir wirklich gute Spielerinnen haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, müssen noch Details verbessern. Aber wir haben ja noch Zeit bis zur Europameisterschaft."

(sid)




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